Änderungen von G-1 zu G-1NEU
Ursprüngliche Version: | G-1 |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.05.2021, 14:10 |
Neue Version: | G-1NEU |
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Status: | Beschluss |
Eingereicht: | 24.08.2021, 21:45 |
Titel
Antragstext
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Zugang zu Gesundheitsleistungen haben - in allen Wohnorten und Lebenslagen, unabhängig vom Geldbeutel, Alter, sexueller Identität oder Herkunft, auch Menschen mit Behinderung, Obdachlose und Suchtkranke.[Leerzeichen]
Auch die fortschreitende Klimakrise stellt das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen und erhöht durch mehr Hitzetage und neue Krankheitserreger gesundheitliche Risiken und hitzebedingte Erkrankungen.
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angemessen entlohnt werden. Deshalb streiten wir für gute Arbeit für alle, die im Gesundheitssektor arbeiten - von der Reinigungskraft über den Altenpflegerdie Altenpfleger*innen und Sozialpädagog*innen bis zur Ärztinzu den Ärzt*innen im Gesundheitsamt.
Gesundheit ist ein hohes Gut und ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Damit ist Gesundheit mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen, ganz nach Definition der WHO. Wir GRÜNE wollen die gesundheitspolitischen Weichen neu stellen. Wir setzen uns für
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Entscheidend für eine gute Versorgung in Krisen wie der Corona-Pandemie sind eine abgestimmte, gestufte regionale Versorgung, eine gutebedarfsorientierte Strukturqualität sowie spezielle Kenntnisse zum Beispiel bei der Behandlung und Pflege
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aber vor allem auch personell vorgehalten werden, die aktuell nicht in die Logik passgenauer Abrechnung nach Fallzahlen passen. Besonders der ländliche Raum muss hier explizit bedacht werden.
Die Corona-Krise verdeutlicht vor allem die Notwendigkeit einer stärkeren Bündelung von Kapazitäten und Kompetenzen beim Öffentlichen Gesundheitsdienst und einer besseren Erfassung von Gesundheitsdaten, um Behandlungspfade zu optimieren oder Behandlungserfolge schneller zu teilen. Erforderlich ist auch die Stärkung von Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung und bessere Prävention. Gemäß demdes „Health in All Policies“-Ansatzes müssen Gesundheitsaspekte in allen Politikbereichen berücksichtigt werden.
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umfassend in allen Politik- und Lebensbereichen umgesetzt wird. Stadtentwicklung und Verkehrsplanung gestalten wir deshalb so, dass auch Kinder sich frei bewegen können. In Kindergärten und Schule geben wir Sport, guter Ernährung und Gesundheitswissen in allen Bereichen einen größeren Stellenwert. Außerdem sorgen wir für ein Klima der Inklusion und Angstfreiheit. Dazu gehört der konsequente Einsatz gegen Mobbing. Mit einem Gesunde-Kantinen-Programm machen wir regionale Ernährung, möglichst Biobio, zum Standard in Kantinen und Mensen. In unseren Städten und Dörfern entwickeln wir
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Nicht zuletztAußerdem muss Prävention auch bei Krankheit, Rehabilitation und Pflege fester und vorrangiger Bestandteil der Versorgung sein. So können Multimorbidität reduziert und schwerere Krankheitsverläufe verzögert oder abgeschwächt werden. Pflegebedürftigkeit kann bei gutenMit aktivierenden Konzepten zu Rehabilitation und Prävention reduziertkönnen wir akute Pflegebedürftigkeit reduzieren und unterstützen, dass Menschen Eigenständigkeit sowieund Lebensqualität zurückgewonnen werdenzurück gewinnen. Dies wollen wir in der Pflegepolitik des Landes stärker als bisher verankern.
Auch in NRW leiden 10-20 Prozent der Menschen unter chronischer Einsamkeit, ihre Zahl hat während der Corona-Pandemie stark zugenommen. Einsamkeit ist nicht auf das hohe Alter beschränkt, sondern tritt in allen Altersgruppen auf. Besonders betroffen von diesem Anstieg sind Jugendliche und junge Erwachsene, Eltern kleiner Kinder und Alleinlebende. Einsamkeit macht krank und kostet Geld, da einsame Menschen ein erhöhtes Risiko für verschiedene psychische und körperliche Erkrankungen haben.
Wir machen uns deshalb für eine landesweite Kampagne gegen Einsamkeit stark, die Bewusstsein schafft, entstigmatisiert und die schon früh mit der Vermittlung von psychischer Gesundheitskompetenz einhergeht. Wir wollen mit einem wissenschaftlich evaluierten Präventionsprogramm für verschiedene Alters- und Zielgruppen Einsamkeit bekämpfen.
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DennDurch die bisherige Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung verengt den Blick dersind die Leistungserbringer*innen auf das jeweilsdie eigene wirtschaftliche ErgebnisFachrichtung fokussiert, eine interdisziplinäre Versorgung findet aufgrund der aktuellen Gegebenheiten nicht in dem Maße statt, wie es für eine gute Versorgung notwendig ist . Das schadet vor allem chronisch kranken Patient*innen. Durch die regionale Verankerung entstehen mehr Möglichkeiten, die Versorgung abseits
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Quartierskonzepte zu integrieren. Besonders wichtig ist dies bei der Versorgung hochbetagter Menschen, die zumeist neben der medizinischen Versorgung Pflege, Therapie und alltagsunterstützende Leistungen brauchen. Auch das Entlassmanagement nach einem
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selbstständigen Lebensführung in der häuslichen Umgebung können so weitaus passgenauer und zielgerichteter organisiert werden. Die Bedeutung des Sozialen Dienstes muss als Lotse für Patient*innen hier gestärkt werden und die besonderen Bedarfe von Menschen mit Behinderungen in diesem Feld besser bedacht werden, wie zum Beispiel der Umgang mit erhöhtem Pflegebedarf durch die akute Erkrankung. Dabei muss schrittweise auch die engere Vernetzung mit anderen Leistungen etwa der Pflege, der
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Die Vernetzung von Praxen, ÄrztenetzenÄrzt*innennetzen, Krankenhäusern, Krankenkassen, Gesundheits- und Pflegezentren, Apotheken, Reha-Einrichtungen und weiteren
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wohnortnahe Versorgung – ganz gleich ob diese in Krankenhäusern, Gesundheitszentren oder Arztpraxen stattfindet. Weiterhin sollen die Vernetzung und klare Konzepte dazu beitragen, dass die derzeit häufigen Zuständigkeitskonflikte -zum Beispiel zwischen Kostenträgern -schneller geklärt und entbürokratisiert werden. Bei nicht eindeutigen Kompetenzen oder Zuständigkeiten dürfen Patient*innen keine Nachteile haben. Mithilfe von Versorgungszentren gerade in von Unterversorgung bedrohten oder betroffenen Regionen und anderen Gesundheitseinrichtungen auch in eigener Trägerschaft können Kommunen zudem direkten Einfluss auf die Daseinsvorsorge vor Ort nehmen. Uns ist eine gute Erreichbarkeit für alle Menschen im Einzugsgebiet wichtig.
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und orientieren uns dabei an den Bedürfnissen der Patient*innen, an einer guten Erreichbarkeit für jede*n, an Qualität und Verlässlichkeit. Wir wollen sichergehen, dass die Gesundheitsversorgung von Menschen mit geringem Einkommen nicht an den Anfahrtskosten scheitert. Deshalb sorgen wir mit bedarfsgerechten Regelungen zur Fahrtkostenübernahme dafür, dass die Versorgung für alle Menschen gesichert ist. Qualität fördern wir gezielt durch klare Vorgaben zur bedarfsgerechten Personalausstattung im
Von Zeile 143 bis 145 einfügen:
Versorgungsstufen sowie mit der Reha und der Pflege eng zusammenarbeiten. Kennzeichen solcher Versorgungsverbünde muss die verbindliche Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe auf Augenhöhe und in abgestimmten Behandlungspfaden sein. Aber
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gezwungen werden. Wir wollen weitere Privatisierungen abwenden und Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft erhalten sowie, wenn möglich, vermehrt Krankenhäuser in die öffentliche Hand überführen. Öffentlich getragene Krankenhäuser sind erstrebenswert, da diese auch im Sinne der Daseinsvorsorge nicht profitable Fachabteilungen und Versorgungsaufgaben im Interesse ihrer Bevölkerung erbringen. Auch konfessionell und weiteren freigemeinnützig getragenen Krankenhäuser sind für uns ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichen Daseinsvorsorge.
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Wir wollen Krankenhäuser in die Lage versetzen, ihre IT zu modernisieren und in die Anbindung an Breitbandnetze zu investieren. Wir setzen auf langfristige
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Strukturen, wie der hebammengeführte Kreißsaal, sollen in NRW ausgebaut und refinanziert werden.
Das oft tabuiesierte Thema der Gewalt unter der Geburt ist in den letzten Jahren immer mehr in die Öffentlichkeit gerückt worden. Das Thema umfasst dabei physische, psychische und strukturelle Gewalt in der Geburtshilfe.
Wir unterstützen ausdrücklich die Arbeit und Ziele der Aktion „Roses Revolution“ und der 2018 im Bundestag eingereichten Petition zur Geburtshilfereform. Die WHO-Empfehlungen sind hier erklärter Leitfaden.
Wir machen uns stark für eine gesellschaftliche Sensibilisierung für Gewalt unter der Geburt und wollen das Thema in der Ausbildung aller mit der Geburtshilfe befassten Berufe verankern.
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Geschlechtsspezifische und diskriminierungsfreie Medizin fördern
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berücksichtigen müssen, Daten geschlechterdifferenziert erfasst und ausgewertet werden und Projekte und Initiativen des Landes dies durchgängig berücksichtigen.
Wir fördern geschlechterspezifische Medizin und sorgen so dafür, dass auch trans*, inter* und genderqueere Personen sich darauf verlassen können, in der Medizin die Hilfe zu bekommen, die ihnen zusteht.
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Diskriminierung und Benachteiligung abbauen
Inklusive Gesundheitsversorgung
Einer Benachteiligung einzelner gesellschaftlicher Gruppen in unserem Gesundheitssystem werden wir weiterhin entschlossen entgegenwirken. Zum Beispiel erhalten Menschen mit Behinderungen häufig nicht alle benötigten Gesundheitsleistungen, Hilfsmittel oder häuslichen Pflegedienste und werden so in ihrer Lebensqualität und Teilhabe beschränkt. Gerade in Krisenzeiten hat sich gezeigt, dass Hilfsstrukturen resilienter werden müssen. Der zeitweise Zusammenbruch der ambulanten Versorgung während der Pandemie hat viele Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen in akute Not gebracht und für Vereinsamungseffekte gesorgt. Die strukturellen Defizite in der Verhinderungs-, Tages- und Kurzzeitpflege wollen wir abbauen, um die Vereinbarkeit von Beruf und häuslicher Care-Arbeit zu verbessern.
Wir wollen einen ressortübergreifenden Inklusionsplan entwickeln, der Hürden im Gesundheitswesen abbaut. Gesundheitsleistungen und Therapieziele sind stärker auf die jeweiligen Bedarfe von Menschen mit Behinderung auszurichten, mit dem vorrangigen Ziel, eine selbstbestimmte Lebensgestaltung zu ermöglichen. Hierzu müssen Krankenkassen und Rentenversicherung enger zusammenarbeiten. Wir brauchen zudem verbindliche Vorgaben zur Barrierefreiheit bei der Bedarfsplanung und mehr Flexibilität und Patient*innenorientierung bei Therapie- und Heilmittelversorgung. Hilfe muss umgehend auf veränderte Gegebenheiten reagieren, um Einschränkungen von Mobilität und Eigenständigkeit zu vermeiden. Nicht nur Krankenhäuser und Arztpraxen sind inklusiv auszugestalten, auch die Aus- und Fortbildung des Personals im Gesundheitswesen. Die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention unsere Leitlinie sein.
Behandlung unabhängig von sexueller Orientierung
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Ausbildung als auch in Fortbildungen ein verpflichtendes Angebot geben. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung muss für queere Menschen verbessert werden. Besonders queere Kinder und Jugendliche sind in der Gesellschaft noch immer Druck und Ausgrenzung ausgesetzt. Durch die Förderung von queerfreundlichen Aufklärungsprogrammen zu sexueller Gesundheit und auch therapeutischen Angeboten zu sexualisierter Gewalt, kann präventiv gegen Ausgrenzung und für Akzeptanz gesorgt werden. Ob somatische, psychosomatische, psychotherapeutische und psychiatrische Versorgung: sie muss niedrigschwellig erreichbar sein und den individuellen Bedarfen gerecht werden. Denn besonders AIDS, aber auch andere STIs (sexually transmitted infections) sind in der Gesellschaft noch immer mit einer Stigmatisierung und queerfeindlichen Narrativen verknüpft. Gerade für vulnerable Gruppen wie Sexarbeiter*innen ist der Staat hier in der Pflicht. Aktuell gibt es qualifizierte und anonyme Angebote zu "sexuell übertragbaren Erkrankungen" nur vereinzelt in Gesundheitsämtern. Wir setzen uns dafür ein, dass dieses Angebot zu einem flächendeckenden Netz von Beratungs- und Untersuchungsangeboten ausgebaut wird.
Das Verbot der Blutspende für bisexuelle und schwule Männer und trans*Menschen muss endlich abgeschafft werden.
Von Zeile 278 bis 281 einfügen:
Selbsthilfestrukturen und gemeindenaher Psychiatrie, können eine zusätzliche Säule sein. Dabei kommt Hausärzt*innen eine wichtige Lenkungsfunktion zu, um kompetent durch den Dschungel an Angeboten und Therapiemöglichkeiten zu lotsen
Wir wollen das Angebot der Suchtberatung und -hilfe vor Ort ausbauen und auskömmlich finanzieren, um Prävention, Beratung und Therapie besser auszustatten.
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brauchen einen hohen Qualitätsstandard und sollten in bestehende Therapien integriert werden. Darüber hinaus muss es genügend barrierefreie Hilfsangebote geben, die sowohl die besonderen Belange von Menschen mit Behinderung mitdenken als auch ihre häufige behinderungsbedingte Multi-, bzw. Komorbidität.
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setzen. Psychiatrische Einrichtungen sollen deshalb flächendeckend Patient*innen mit wiederkehrenden Krisen Behandlungsvereinbarungen anbieten.
Wir setzen uns gegen eine Stigmatisierung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und Süchten ein, zu denen auch die nicht-stofflichen (z.B. Mediensucht) gehören. Hierzu braucht es mehr Thematisierung, Prävention und Hilfsangebote.
Therapieerfolge hängen oftmals von der Zeit und der Beziehung ab, die das Personal zu den Patientinnen und PatientenPatient*innen aufgebaut hat. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass ausreichend Personal und ein Personalmix in der stationären Versorgung durch verbindliche und qualitätsorientierte Standards ermöglicht werden. Patient*innen wollen wir die Übersicht über vorhandene Therapie- und Hilfsangebote durch eine Informationsplattform in Kooperation mit Kommunen und Kassenärztlichen Vereinigungen erleichtern.
Die Corona-Pandemie hat viele Familien an ihre Belastungsgrenzen gebracht. In Ausnahmezeiten wie diesen darf die Prävention für Familien nicht vergessen werden, damit aufkommende Erschöpfungserscheinungen sich nicht in physischen und psychischen Krankheitsbildern manifestieren. Hier müssen so schnell wie möglich Entlastungsangebote geschaffen werden.
Eine frühe Familienpflege ist wichtig, um ernsthafte Krankheiten als Folge von Überlastung zu verhindern. Bei der Prävention für Familien müssen Eltern und Kinder gleichermaßen bedacht werden. Mütter, die immer noch die Hauptlast der Care-Arbeit tragen, gehören stärker in den Mittelpunkt. Für diese gesundheitspräventiven Angebote für Familien ist uns eine auskömmliche Finanzierung wichtig.
Wir wollen eine gute Prävention, Versorgung und Nachsorge von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen und von Kindern, deren Eltern psychisch erkrankt sind, gewährleisten. Erhebungen zufolge werden ein Großteil aller psychischen Störungen bei Kindern bis zum Zeitpunkt des Schuleintritts durch die bestehenden Vorsorgeuntersuchungen nicht erkannt bzw. die Betroffenen nicht einer notwendigen Behandlung zugeführt. Wir setzen uns dafür ein, dass das gesetzliche Kinderfrüherkennungsprogramm (U-Untersuchungen) um die Aspekte der psychischen Gesundheit erweitert wird und die Beratung der Eltern stärker miteinschließt. Damit die notwendige Zusammenarbeit der beteiligten Hilfesysteme gelingt, wollen wir berufsübergreifende Kooperations-
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vielversprechender Weg zur Begleitung und Stärkung von Patient*innen sind zudem Peer-to-Peer-Ansätze, die wir stärken wollen.
Psychotherapeut*innen stellen eine der wichtigsten Gruppen der Versorger*innen für Menschen mit erheblichem Einsamkeitsempfinden dar. An ihnen liegt es somit primär, das oftmals indirekt vorliegende Einsamkeitsproblem zu lokalisieren und in der Therapie zu berücksichtigen. Hier wird das mit dem Erleben von Einsamkeit assoziierte psychische Leid jedoch noch zu wenig von der (Fach-)Öffentlichkeit wahrgenommen.
Neben Psychotherapeut*innen sollten auch andere mit Risikogruppen für Einsamkeit arbeitende Berufsgruppen, beispielsweise pädagogische Fachkräfte und Pflegekräfte in Aus- und Weiterbildung, stärker für das Thema Einsamkeit sensibilisiert werden. Auch hier wollen wir ergänzende präventiv orientierte Angebote einführen, um psychische Störungen frühzeitig zu diagnostizieren und zu erfassen.
Hausärzt*innen stellen immer häufiger aufgrund der Auflösung anderer Strukturen die einzige verbliebene Ansprechperson für vereinsamte Menschen dar. Wir setzen uns deshalb dafür ein, die Aspekte der Einsamkeit tiefergehender in die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal, insbesondere in der Pflege, aber auch bei Ärzt*innen, einzubauen.
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ohne Papiere oder Menschen ohne geklärten Versicherungsschutz. Die Clearingstellen in NRW müssen ausgebaut und dauerhaft finanziert werden. SieFür Menschen ohne Papiere und Menschen mit ungeklärtem Versicherungsschutz wollen wir niedrigschwellige Verfahren und Instrumente wie etwa den „Anonymen Krankenschein“ in Anlehnung an das Thüringer Modell, welcher in Zusammenarbeit mit Vertrauensärzt*innen ausgegeben wird, etablieren. Clearingstellen müssen die Menschen perspektivisch nicht nur bei der Frage des
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Gesundheit fördern: Wohnungslosigkeit bekämpfen
Das Leben auf der Straße stellt ein enormes Gesundheitsrisiko dar. Deshalb wollen wir alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, aus der Obdachlosigkeit holen. Hierfür gilt es zuallererst, Zwangsräumungen zu vermeiden und niemanden aus dem Krankenhaus oder Strafvollzug zu entlassen, ohne dass angemessener Wohnraum bereitsteht. Die Pandemie hat gezeigt, dass Obdachlose oft nicht mitgedacht werden. Als besonders vulnerable Gruppe von häufig vorerkrankten Menschen benötigen sie besondere Ansprache, besonderen Schutz und die Möglichkeit zur physischen Distanzierung bei der Unterbringung. Ebenfalls ist eine dauerhafte Unterbringung Voraussetzung für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung.
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alle geben. Aber durch einheitliche Stufen, konkrete Strukturvorgaben zur Notfallversorgung, wollen wir erreichen, dass Menschen in Not, stets die erwartbare Hilfe auch verlässlich vorfinden.
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Rettungsdienstes und der Feuerwehr - ist für die flächendeckende Versorgung ein wichtiger Baustein, den wir ausbauen wollen.
Ebenfalls Nachholbedarf hat die Sensibilisierung und Schulung des Personals in der Notfallversorgung beim Umgang mit Menschen mit Behinderung bezüglich Ihrer besonderen Bedarfe und häufigen behinderungsbedingteren Mehrbedarfe.
Von Zeile 403 bis 405:
Menschen, die sich gut und qualifiziert um sie kümmern. Voraussetzung dafür ist, dass Pflegekräfte, Ärzt*innen, Hebammen, Physiotherapeut*innenSozialarbeiter*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen oder Ärzt*innenLogopäd*innen im Gesundheitssystem Arbeitsbedingungen vorfinden, die sie auf Dauer nicht selbst
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machen, ist gelebte Daseinsvorsorge. Angesichts eines immer stärkeren ökonomischen Drucks und weiterer Faktoren wie insbesondere dem Fachkräftemangel, haben sich einerseits die Arbeitsbedingungen in fast allen Bereichen des
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wie möglich durch Regelungen ab, die sich am tatsächlichen Pflegebedarf der Patientinnen und PatientenPatient*innen orientieren. Wir setzen uns dafür ein, dass ausreichende finanzielle Ressourcen für die Erprobung von wissenschaftlich fundierten Personalbedarfbemessungsinstrumenten zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse müssen anschließend schnellstmöglich in das Leistungsrecht überführt werden.
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unsere Gesellschaft eine starke Selbstverwaltung der Pflege in Form von Pflegeberufekammern auf Landes- und Bundesebene. Diese benötigen gerade in ihrer Startphase eine staatliche Anschubfinanzierung, um Handlungsfähigkeit und Akzeptanz bei ihren Mitgliedern sicherzustellen.
Auch die Soziale Arbeit sollte ihre Expertise einbringen: Sozialarbeiter*innen decken den größten Teil des Beratungssektors ab. Deshalb wollen wir neben Pflegekräften und medizinischem Personal in den politischen Diskussionen die soziale Komponente und damit die ganzheitliche Betrachtungsweise hervorheben.
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Eine große Baustelle, um die Attraktivität der Gesundheitsfachberufe wirklich steigern zu können, ist weiterhin die Ausbildung. Obwohl das Interesse beispielsweise an Logopädie, Podologie, Ergo- und Physiotherapie vorhanden ist, werden viele interessierte junge Menschen von den Schulgebühren abgeschreckt. Wir GRÜNEN Wir GRÜNE wollen die Ausbildung aufwerten und das Schulgeld durch eine faire Ausbildungsvergütung für alle Heilberufe ersetzen. Auch das Recht auf
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Die Teil-Akademisierung der Pflege muss endlich auch eine andere Bezahlung und Tätigkeitsbeschreibung der akademisierten Pflegefachkräfte zur Folge haben.Wir setzen uns weiter für eine Akademisierung der Gesundheitsberufe ein. Es braucht einen konkreten und verbindlichen Bund-Länder-Fahrplan, um aus den bestehenden Modell-Studiengängen reguläre Studienangebote zu machen. Für die Fachkräfte in Pflege- und Therapieberufen muss sich die akademisierte Ausbildung in einer höheren Bezahlung und in ihrer Tätigkeitsbeschreibung niederschlagen. Gute Forschung ist grundlegend, um die Qualität der Studiengänge und der Versorgung mithilfe neuesten wissenschaftlicher Erkenntnisse kontinuierlich zu verbessern. Auch die Pflegefinanzierung muss stärker als bisher die Bedürfnisse der Patient*innen
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Den Öffentlichen Gesundheitsdienst stärken[Leerzeichen]
Von Zeile 465 bis 467 einfügen:
für den Infektionsschutz inklusive Meldewesen, Kontaktnachverfolgung und Anordnungen von Hygienemaßnahmen, aber auch für die Trinkwasserüberwachung und die Beratung zu Lebensmittelhygiene. Wir wollen, dass der ÖGD viel stärker als
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kaum kennen. Das muss sich ändern, zum Beispiel durch eine Änderung der Approbationsordnung in NRW. Auch eine Erweiterung der "Landärzt*innenquote" im Medizinstudium für Studierende, die sich für den ÖGD verpflichten sowie ein
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Der ÖGD - wie die Verwaltung insgesamt - braucht eine Digitalisierungsoffensive, um Arbeitsprozesse zu beschleunigen und die Kommunikation zwischen den
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Pandemiebekämpfung die Sicherung notwendiger Standards und Verfahren verantworten und gerade in einer pandemischen Lage die hochqualifizierte Beratung der Gesundheitsämter übernehmen. Diese Linie ist dann Ausgangspunkt für alle kommunalen Strategien. Hierdurch vermeiden wir auch eine dem Gesundheitsschutz zuwiderlaufende
Von Zeile 541 bis 543 einfügen:
Kommunen müssen gerade bezogen auf den Infektionsschutz auch die Möglichkeit haben, interkommunale Personalpools zu schaffen. Infektionen kennen keine Grenzen und eine konsequente Bekämpfung an Hot-Spots hilft am Ende allen Menschen.
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anderen Politikfeldern als „Gesundheitscheck“ ganz selbstverständlich verankert werden – etwa bei verkehrs-, sozial- oder klimapolitischen Entscheidungen.
Neben Defiziten beim Infektionsschutz sehen wir als eine unmittelbare Auswirkung der Corona Pandemie eine Zunahme psychischer Belastungen, Problemen und Erkrankungen. Auch hier muss der ÖGD weiter gestärkt werden, um präventive Konzepte und niedrigschwellige Angebote, den kommunalen Bedarfen entsprechend, zu entwickeln und aufzubauen. Das Vernetzen von Trägern der unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern Psychosoziale Dienste, Gemeindenahe Psychiatrie, Jugendhilfe, Sozialverwaltung, etc. sindist ein wesentlicher Faktor für eine wirksame Struktur. Neben diesen Feldern sollte der ÖGD auch im Bereich der Beratung zu sexueller Gesundheit stärker tätig werden. Aktuell gibt es qualifizierte und anonyme Angebote zu "sexuell übertragbaren Erkrankungen" nur vereinzelt in Gesundheitsämtern. Wir setzen uns dafür ein, dass dieses Angebot zu einem flächendeckenden Netz von Beratungs- und Untersuchungsangeboten ausgebaut wird."
Von Zeile 574 bis 576:
umgekehrt. Telemedizin, Telematik, Künstliche Intelligenz und Roboter sollen helfen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern sowie Ärzt*innen, PflegePfleger*innen und Hebammen zu entlasten. Sie ersetzen aber nicht menschliche Zuwendung und
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NRW unabhängige Beratung und Schulung, die in bestehende Strukturen integriert wirdwerden. Selbsthilfestrukturen könnten DiGAs testen und mit FachärztenFachärzt*innen oder Fachgesellschaften gemeinsam Informationen dazu erstellen und beraten. Aber auch die Verordnenden oder begleitenden Pflegekräfte brauchen Informationen über die angebotenen DiGAs. Wir brauchen auch eine evidenzbasierte Qualitätskontrolle bzw. Zertifizierung derartiger Anwendungen.
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die Ausbildungsinhalte integriert werden. Auch in das Medizinstudium gehören diese Inhalte. Algorithmen, und KI-gestützte Systeme werden in wenigen Jahren Regel und nicht mehr Seltenheit im System sein, um Ärzt*innen bei Diagnosen zu unterstützen.