Im Programmentwurf werden zwei Methoden aufgezählt, um den Flächenverbrauch zu verringern: Flächenzertifikatehandel und Versiegelungsabgabe. Beide Methoden sind in der Fachwelt umstritten. Die Neu-Formulierung lässt Spielraum, welche Methode am Ende ergriffen werden sollte.
Beim Zertifikatehandel wird dem Boden ein marktwirtschaftlicher Warencharakter zugesprochen. Wachsstumsstarke Kommunen können strukturwachen Kommunen Zertifikate aufkaufen, wenn die "Schwachen" Geld benötigen, um ihre Haushalte zu sanieren. Andererseits kann der Handel tatsächlich ermöglichen, auf eine Versiegelung von "Netto Null" zu kommen.
Bei der Versiegelungsabgabe werden die Nutznießer*innen der Baurechte belastet. Die Einnahmen der Abgabe können zweckgebunden für Entsiegelungsmaßnahmen eingesetzt werden. Allerdings ließe sich hiermit wohl kein "Netto Null" erreichen und evtl. würden die Kosten auf Endnutzer*innen (Mieter*innen) durchgereicht.
Kompensationsmodelle: Den Kommunen und Kreisen steht es bereits offen, über eigene Punktesysteme den einzelnen Biotoptypen hohe und niedrige Werte zuzurechnen. Das Problem besteht eher darin, dass der Ausgleich nichts ortsnah geschieht. Dies ist auch im Sinne einer Umweltgerechtigkeit erheblich, wenn bspw. im Essener Norden versiegelt und im Süden aufgeforstet/extensiviert wird.