Genauso wie die Vergemeinschaftung der basalen Kulturtechniken Lesen/Schreiben/Rechnen via allgemeiner Schulpflicht erst die moderne (Indstrie-) Gesellschaft mit ihren ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Freiheiten und Fortschritten ermöglicht hat, bedarf es der Vergemeinschaftung der basalen Kulturtechniken des digitalen Zeitalters, um auch in dieser neuen Epoche der Menschheit frei, gleich, brüderlich und nachhaltig (sinnhaft) zusammenleben zu können. Denn die Mündigkeit bzw. Souveränität von Individuen, Gruppen und der Gesellschaft als Ganzes steht und fällt im 21. Jahrhundert insbesondere mit unseren Anpassungs- und Lösungsstrategien gegenüber einer digital strukturierten Lebens- und Erlebenswelt.
Die dafür nötige digitale Kompetenz oder Mündigkeit kommt aber nicht mit dem Möbelwagen, sie steht/fällt nicht mit der Verfügbarkeit und der Einübung von digitalen Tools/Lösungen (Hard-/Software), sondern mit den informatischen Kenntnissen und Fertigkeiten dahinter. Genau so, wie es nicht Stift, Papier, Lineal, xy etc. sind, nicht die Medien selbst, die uns in die Moderne gebracht haben, sondern die Kulturtechniken dahinter, also das Lesen/Schreiben und Rechnen, das dann immer neue Technologien/Medien hervorgebracht hat, auf/mit denen wir lesen/schreiben und rechnen. In der Digitalen Gesellschaft kommt es gleichfalls auf die dahinter stehenden Kulturtechniken an, also auf Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Codes, Algorithmen, Datenvernetzung und Computational Thinking, um nicht nur User, sondern Creator sein zu können, also selbstverständlich, kreativ und souverän in und gegenüber einer digitalen Gesellschaft mit ihren immer neuen Medien, Tools/Lösungen (Hard-/Software) selbstbestimmt leben zu können.