Das Programm geht sehr allgemein auf "Planbarkeit" ein und fordert sehr spezifisch Aussicht auf unbefristete Professuren nach der Qualifikationsphase. Damit ist ein absolutes Hauptproblem auf dem Weg *bis* zur Professorabilität nicht angesprochen: Nämlich die Tatsache, dass viele Promovierenden und Habilitierenden die diese Qualifikationsphasen benötigten Zeiträume entweder durch viel kürzere Anstellungen überhaupt nicht bekommen - oder für die die theoretisch volle Gesamtanstellungszeit gemäß WissZeitVG sich durch einzelne Kurz-Fristverträge zusammensetzt und durch Umzüge, Neuanfänge und ungesicherte Unterbrechungen ohne Finanzierung durchbrochen ist. Eine erhebliche Personenzahl strandet so trotz bester Qualifiziertheit dank existenzieller Nöte, ohne Dissertationen oder Habils fertigstellen zu können. Zeitweise Anstellungen führen zu Phasen in der wissenschaftlichen Laufbahn, in denen die Sorge um Anschlussbeschäftigungen für existenzielle Nöte sorgen und so die wissenschaftliche Arbeit trüben. Gute Arbeitsbedingungen an unseren Hochschulen bedeuten Planbarkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Entsprechend dieser Grundsätze müssen auch Promotions- und Habilitationsphasen ausgestaltet sein. Dass Anstellungen zur Promotion oder Habilitation auch die dafür notwendige Dauer haben, muss bereits auf Landesebene sichergestellt werden auch jenseits der Frage, ob und wann auf Bundesebene eine Reform des derzeitigen WIssZeitVG erfolgt.
Neben dem Weg zur Professur auch Karrierewege abseits einer Professur zur ermöglichen, sollte außerdem auch durch verbesserte Möglichkeiten zum Wiedereinstieg in akademische Karrieren inclusive Professuren ergänzt werden: für bessere Quereinstiege aus der Praxis, für Menschen, die akademische Karrierewege z.B. aus familiären Gründen unterbrechen mussten/wollten, aber auch für Personen, deren akademische Karrieren bereits von der obengenannten Zerbrechung von Qualifikationsphasen besonders betroffen waren oder zwangsweise zerstört wurden.