BW-19: Anna Katharina di Bari

Liebe Freundinnen und Freunde,

die letzten Jahre habe ich mich zwischen kommunalpolitischen Gremien, Sitzungsräumen, Hörsaal, Büro und europäischen Außengrenzen bewegt. Wenn ich in Calais, Serbien oder zuletzt im Katastrophengebiet in Valencia mit Menschen spreche, eint in diesen Momenten etwas, was in diesen Zeiten politisch zu häufig in den Hintergrund gerückt ist: Gelebte Menschlichkeit!

Als Bündnispartei sind wir die, die aus verschiedenen Perspektiven Politik macht; die für reale Herausforderungen Lösungen sucht. Die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, Lockerungen bei Arbeitsverboten und Perspektiven für Langzeitgeduldete waren wichtige Schritte. Aber um der Realität als Einwanderungs- und alternde Gesellschaft gerecht zu werden, müssen weitere Schritte folgen - und der Realitätsverweigerung anderer etwas entgegensetzt werden.

Um zu wissen, warum ich Politik mache, muss ich aber nicht weit gehen: Wenn ich in Herne Crange im Austausch bin, sind das häufig die Menschen, die sich hinter den Armutsstatistiken der Republik verbergen. Erst diese Woche haben Daten bestätigt, dass Herne und das Ruhrgebiet traurige Spitzenreiter sind.

Für mich als Grüne ist Antrieb, entgegen der Klischees eben dort nicht wegzuschauen, sondern zuzuhören! Für und mit diesen Menschen möchte ich für eine Politik streiten, die eben nicht die gegeneinander ausspielt, die am wenigsten haben, sondern mit einer gerechten Verteilungspolitik dafür sorgt, dass alle selbstbestimmt Teil unserer Gesellschaft sein können.

Als mein Großvater vor über sechs Jahrzehnten als Gastarbeiter ins Ruhrgebiet kam, hätte er sich nie erträumen lassen, dass eines Tages seine Enkelin für den Deutschen Bundestag kandidieren würde. Heute ist das möglich – gleichzeitig gibt es unglaublich viel zu tun.

Ich bewerbe mich für einen aussichtreichen Landeslistenplatz und bitte euch um euer Vertrauen.

Eure Anna