| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 24./25. Mai 2025 in Köln | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8. Verschiedenes | 
| Antragsteller*in: | LAG Ernährung und Verbraucher*innenschutz (dort beschlossen am: 10.04.2025) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Eingereicht: | 10.04.2025, 13:56 | 
V5: Ernährung im Wandel
Antragstext
Ernährung im Wandel
Kantinenprogramm 2.0
Für Gesundheit, Klima und eine bezahlbare Gemeinschaftsverpflegung
Ein Förder-Programm für Hülsenfrüchte stärkt den Wandel sowohl zur 
pflanzenbasierten Ernährung als auch zur kostengerechten und bezahlbaren 
Gemeinschaftsverpflegung.
Die wissenschaftlich hoch anerkannte EAT Lancet Commission hat schon 2019 
gesunde und nachhaltige Speisepläne entwickelt, in dem sie vor allem die 
klimaschädlichsten Bestandteile unserer heutigen Ernährung versuchen zu 
vermeiden: mehr pflanzenbasiert, mehr Hülsenfrüchte, weniger tierische Proteine.
Die Planetary Health Diet begründet wissenschaftlich die Notwendigkeit eines 
Wandels in der Ernährung des Menschen von tierischem hin zu pflanzenbasiertem 
Protein.
Mit der Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Landwirtschaft und 
Ernährung (2024) wird der Anbau von eiweißreichen Pflanzen gefordert und 
gefördert. Die EU unterstützt den Anbau seit 2022/2023 mit Mitteln der GAP 
(Gemeinsame Agrarpolitik).
Nicht jede Förderung erreicht ihr Ziel: Zwar werden z.Zt. in unserer 
Landwirtschaft Ackerbohnen erfolgreich als Zwischenfrucht angebaut. Aber die 
geernteten Bohnen gehen dabei zum großen Teil in die Tierfütterung. Unsere 
Forderung: Ackerbohnen sollten nicht als Schweinefutter, sondern für eine 
bezahlbare Gemeinschaftsverpflegung genutzt werden. 
Zu den sehr proteinhaltigen Pflanzen zählen Leguminosen wie z.B. Bohnen, 
Kichererbsen, Erbsen, Linsen und Ackerbohnen. Das Eiweiß der Hülsenfrüchte weist 
zudem eine hohe biologische Wertigkeit auf. 3)
Daher spielen Hülsenfrüchte in der vegetarischen und veganen Ernährung eine 
wichtige Rolle.
In Deutschland werden heute pro Kopf/Tag ca. 17 g Hülsenfrüchte verzehrt.
Laut Forderung der Planetary Health Diet, gilt es, den Fleischkonsum von heute 
85 g auf 10 g pro Tag zu senken. Das bedeutet die Erhöhung des täglichen Konsums 
an Hülsenfrüchten von 17 auf 75 g. 4)
Wir erreichen dieses Ziel zum einen durch ein deutliche Vergrößerung von 
Anbauflächen für Hülsenfrüchte.
Zum anderen gilt es, die Hülsenfrüchte nicht allein für die Proteinherstellung 
als Grundlage für teure Fleischersatzprodukte anzubauen, sondern diese genußvoll 
und vollwertig in der Gemeinschaftsverpflegung zu servieren.
Hochindustriell gefertigte Fleischersatzprodukte aus Hülsenfrüchten sind zur 
Zeit schon sehr präsent im Lebensmitteleinzelhandel. Für die Speisenherstellung 
in der Gemeinschaftsverpflegung sind diese Produkte sehr kostenintensiv.
Die Ernährungsstrategie NRW soll einen Fokus auf die Verwendung von 
Hülsenfrüchten in der Gemeinschaftsverpflegung legen und so Speisen für eine 
gesunde und vollwertige Ernährung fördern. Damit wird auch die heimische 
Landwirtschaft gefördert.
Diese Maßnahmen führen zu gesundem und leckerem Essen und helfen, die Kosten für 
die Gemeinschaftsverpflegung in den Bereichen Education (z. B. Schulen, KiTas) 
und Care
(z. B. Kliniken, Pflegeeinrichtungen) bezahlbar für alle zu halten.
Beschluss:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN NRW beschließen, das Kantinenprogramm der 
Verbraucherzentrale NRW um das Projekt „Mehr Hülsenfrüchte in der 
Gemeinschaftsverpflegung“ zu erweitern. 
Küchenmitarbeiter*innen der Gemeinschaftsverpflegung sind in der Verwendung von 
Hülsenfrüchten bei der Speisenzubereitung intensiv zu coachen. 
Das erworbene Wissen wird durch Schulungsteams im „Train the Trainer“ System 
weiterentwickelt. 
Mit dieser Förderung erreichen wir in den Küchen mehr Akzeptanz für den Umgang 
mit Hülsenfrüchten und setzen die Eiweißpflanzenstrategie von Bund und EU um. 
Mit dieser Maßnahme wird ein Markt für unterschiedliche Hülsenfrüchte 
geschaffen. 
Damit erzielen wir:
- ein gesundes und genussvolles Essen
 
- eine klimafreundliche Ernährung
 
- eine bezahlbare Gemeinschaftsverpflegung
 
Literaturhinweise
- und
 
- Eat Lancet Kommission 01/2019
www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/planetary-
health-diet/ 
- Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V.*- Deutschland -
Edith Gätjen, Präsidentin, Friedrich-List-Str. 21, D-35398 Gießen 
- M 256 Ernährungsumschau | 9/2024
 
- Dr. Lara Etzbach, New Food System
Vortrag am 23.06.2023 „Zukunft is(s)t jetzt – Hülsenfrüchte mal anders
gemacht“ 
- Veranstaltungsreihe ist Teil des Forschungsprojektes "Gerechte und 
nachhaltige Außer-Haus-Angebote gestalten" (GeNAH), geleitet durch Prof.
Dr. Petra Teitscheid vom iSuN und gefördert von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU).