Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 24./25. Mai 2025 in Köln |
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Tagesordnungspunkt: | 8. Verschiedenes |
Antragsteller*in: | KV Soest (dort beschlossen am: 15.03.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.04.2025, 22:59 |
V4: Reanimations- Apps miteinander vernetzen- Rettet Menschenleben!
Antragstext
Anreizte schaffen für die Städte und Kommunen Reanimatios- Apps als Ergänzung
für den Rettungsdienst, zu installieren. So wie es auch das ERC (European
Resuscitation Council) seit Jahren empfiehlt. Alle eingesetzten Apps müssen zur
Evaluation allen Helfer*innen die Möglichkeit für ein Feedback Bogen geben.
Das Akute Koronarsyndrom (ACS) ist in westlichen Industrienationen seit
Jahrzehnten eine der häufigsten Todesursachen. Bei einem Notfall zählt dabei
jede Sekunde. Hierbei können „Reanimations- Apps“ wie: KATRETTER-App (Fraunhofer
FOKUS); Mobile Retter-App (medgineering GmbH); corhelp3r-App (umlaut
telehealthcare GmbH) helfen. Diese Apps wirken ergänzend zur Regelrettung
entscheidend auf die Rettungskette ein. Hier können sich Ersthelfer und alle
medizinischen Fachkräfte registrieren lassen. Sollte es zu einem Medizinischen
Notfall in ihrer Umgebung kommen werden diese freiwilligen Helfer*innen
kontaktiert.
Spätestens seit der Reprotage vom SWR zum Thema Reanimationen in Deutschland ist
klar, dass es in Deutschland noch viele Lücken bei der Hilfeleistung bei einem
Herzstillstand. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können hiermit
freiwillige Helfer*innen alarmiert werden, um die Zeit zu überbrücken und eine
Herz- Lungen- Wiederbelebung starten. Allein im Kreis Soest konnten wir mit
Hilfe von Freiwilligen Unsere die Überlebensrate steigern. Vor Einführung der
App gab es bei Reanimationen eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 14%. Mit der
CorHelper- App zur Alarmierung von freiwilligen Helfer*innen konnten wir diese
auf 32% steigern. Ähnliche Statistiken lassen sich auch in anderen Kreisen, in
denen „Reanimations-Apps“ genutzt werden wiederfinden. Jedes gerettete Leben ist
wertvoll. Jedes Leben, ist ein*e Mitbürger*in die noch immer am Gemeinleben
teilnehmen können. Die Alarmierung von Ersthelfer*innen per Smartphone hat sich
bewährt. Hierbei werden ehrenamtliche Ersthelfer per App über einen Notfall in
ihrer unmittelbaren Nähe informiert und zum Notfallort navigiert. Dort können
sie schnell Erste Hilfe-Maßnahmen einleiten und helfen, Leben zu retten.
Nahstehende Defibrillatoren werden angezeigt und die zuständige Leitstelle
navigiert die Ersthelfer*innen durch den Notfall bis zum Eintreffen des
Rettungsdienstes. Mittlerweile gibt es in vielen Kreisen und Kommunen in NRW
eine Variante dieser „Reanimatios- Apps“, die über unterschiedliche Funktionen
verfügen und in unterschiedlichen Regionen etabliert sind. Eine
systemübergreifende oder regionsübergreifende Alarmierung ist in den meisten
Fällen nicht möglich. Das vermindert die Anzahl der alarmierbaren
Ersthelfer*innen dramatisch. Die Folge: „Notfall-Lücken“ tun sich auf. Dabei
zeigen die Studien des European Resuscitation Council (ERC), dass eine
frühzeitige versierte Herz- Lungen- Wiederbelebung von entscheidender Bedeutung
für das Überleben ist. Menschen, die sich freiwillig engagieren und ihre Daten
in diese Apps einpflegen lassen sind üblicherweise sehr gut ausgebildet in der
Durchführung einer solchen Maßnahme. Daher ist es wichtig die Ressourcen zu
Bündeln und eine Überregionale Vernetzung zu schaffen. Damit alle Leitstellen
ungeachtet der jeweiligen „Reanimations- App“ auf jede*n freiwilligen zugreifen
können. Durch die geplante Vernetzung der Reanimations-Apps über eine
gemeinsame, neutrale Plattform sollen diese Lücken geschlossen werden. Die
Plattform soll es künftig ermöglichen, bei einem Notfall regionsübergreifend
Ersthelfer*innen zu alarmieren, auch wenn sie in unterschiedlichen Apps
registriert sind.
Die Björn Steiger Stiftung und die Partner CombiRisk sind bereits in Gesprächen
mit Herstellern von „Reanimations- Apps“, doch muss die Politik, sowie die
Träger der Rettungsdienste diese Bestrebungen stärker unterstützen. Nur ein
flächendeckendes und vernetztes System aus allen Kreisen und Apps, schafft es
die Lücke in der Rettungskette zu schließen. Damit wir mehr Menschenleben retten
können.
Begründung
Zur besseren Einordnung und Visualisierung empfihlt sich: