| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 24./25. Mai 2025 in Köln | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8. Verschiedenes | 
| Status: | Beschluss | 
| Beschluss durch: | Landesdelegiertenkonferenz | 
| Beschlossen am: | 25.05.2025 | 
Reanimations-Apps miteinander vernetzen - Rettet Menschenleben!
Beschlusstext
Die Grüne Landtagsfraktion, die Grünen Mitglieder der
Landesregierung sowie Grüne Mitglieder des Bundestags aus NRW sollen sich für 
eine Vernetzung aller eingesetzten Reanimations-Apps einsetzen. Damit 
Alarmierungen von freiwilligen Helfer*innen auch überregional erfolgen können.
Wir wollen Anreize schaffen für die Städte und Kommunen, die Reanimations-Apps 
als Ergänzung für den Rettungsdienst zu installieren, so wie es auch das ERC 
(European Resuscitation Council) seit Jahren empfiehlt. Alle eingesetzten Apps 
müssen zur Evaluation allen Helfer*innen die Möglichkeit für einen Feedbackbogen 
geben.
Der Zugang für Anträge der Unfallkasse NRW, zum Beantragen für entstandene 
Schäden oder physischen/psychologischen Verletzungen muss jederzeit möglich 
sein.
Wir wollen Städte und Kommunen finanziell bei der Bewerbung zu unterstützen, um 
möglichst viele freiwillige Helfer*innen zu gewinnen.
Das Akute Koronarsyndrom (ACS) ist in westlichen Industrienationen seit 
Jahrzehnten eine der häufigsten Todesursachen. Bei einem Notfall zählt dabei 
jede Sekunde. Hierbei können Reanimations-Apps wie KATRETTER-App (Fraunhofer 
FOKUS); Mobile Retter-App (medgineering GmbH); corhelp3r-App (umlaut 
telehealthcare GmbH) helfen. Diese Apps wirken ergänzend zur Regelrettung 
entscheidend auf die Rettungskette ein. Hier können sich Ersthelfer*innen und 
alle medizinischen Fachkräfte registrieren lassen. Sollte es zu einem 
medizinischen Notfall in ihrer Umgebung kommen, werden diese freiwilligen 
Helfer*innen kontaktiert.
Spätestens seit der Reportage vom SWR zum Thema Reanimationen in Deutschland ist 
klar, dass es in Deutschland noch viele Lücken bei der Hilfeleistung bei einem 
Herzstillstand gibt. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können hiermit 
freiwillige Helfer*innen alarmiert werden, um die Zeit zu überbrücken und eine 
Herz-Lungen-Wiederbelebung zu starten. Allein im Kreis Soest konnten wir mit 
Hilfe von Freiwilligen unsere Überlebensrate steigern. Vor Einführung der App 
gab es bei Reanimationen eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 14 %. Mit der 
CorHelper- App zur Alarmierung von freiwilligen Helfer*innen konnten wir diese 
auf 32 % steigern. Ähnliche Statistiken lassen sich auch in anderen Kreisen, in 
denen Reanimations-Apps genutzt werden, wiederfinden. Jedes gerettete Leben ist 
wertvoll. Jedes Leben, ist ein*e Mitbürger*in, die noch immer am Gemeinleben 
teilnehmen kann. Die Alarmierung von Ersthelfer*innen per Smartphone hat sich 
bewährt. Hierbei werden ehrenamtliche Ersthelfer*innen per App über einen 
Notfall in ihrer unmittelbaren Nähe informiert und zum Notfallort navigiert. 
Dort können sie schnell Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten und helfen, Leben zu 
retten. Nahstehende Defibrillatoren werden angezeigt und die zuständige 
Leitstelle navigiert die Ersthelfer*innen durch den Notfall bis zum Eintreffen 
des Rettungsdienstes. Mittlerweile gibt es in vielen Kreisen und Kommunen in NRW 
eine Variante dieser Reanimations-Apps, die über unterschiedliche Funktionen 
verfügen und in unterschiedlichen Regionen etabliert sind. Eine 
systemübergreifende oder regionsübergreifende Alarmierung ist in den meisten 
Fällen nicht möglich. Das vermindert die Anzahl der alarmierbaren 
Ersthelfer*innen dramatisch. Die Folge: „Notfall-Lücken“ tun sich auf. Dabei 
zeigen die Studien des European Resuscitation Council (ERC), dass eine 
frühzeitige, versierte Herz-Lungen-Wiederbelebung von entscheidender Bedeutung 
für das Überleben ist. Menschen, die sich freiwillig engagieren und ihre Daten 
in diese Apps einpflegen, lassen sind üblicherweise sehr gut ausgebildet in der 
Durchführung einer solchen Maßnahme. Daher ist es wichtig, die Ressourcen zu 
bündeln und eine überregionale Vernetzung zu schaffen. Damit alle Leitstellen 
ungeachtet der jeweiligen Reanimations-App auf jede*n Freiwillige*n zugreifen 
können. Durch die geplante Vernetzung der Reanimations-Apps über eine 
gemeinsame, neutrale Plattform sollen diese Lücken geschlossen werden. Die 
Plattform soll es künftig ermöglichen, bei einem Notfall regionsübergreifend 
Ersthelfer*innen zu alarmieren, auch wenn sie in unterschiedlichen Apps 
registriert sind.
Die Björn Steiger Stiftung und der Partner CombiRisk sind bereits in Gesprächen 
mit Hersteller*innen von Reanimations-Apps, doch muss die Politik sowie die 
Träger der Rettungsdienste diese Bestrebungen stärker unterstützen. Nur ein 
flächendeckendes und vernetztes System aus allen Kreisen und Apps, schafft es 
die Lücke in der Rettungskette zu schließen. Damit wir mehr Menschenleben retten 
können.