Als jemand, der bis vor wenigen Monaten sechs Jahre in Berlin wohnte, kann ich leider aus persönlicher Erfahrung berichten: Nein - Berlin ist kein strahlendes Vorbild der Verkehrswende. Auch wenn insbesondere mit dem Mobilitätsgesetz, das aus dem Volksentscheid Fahrrad hervorgegangen war, eine Vorreiterrolle in Deutschland eingenommen wurde, ist insbesondere das Tempo der Verkehrswende viel zu langsam.
Kritik kommt hier vor allem an der schleppenden Umsetzung des Mobilitätsgesetzes aus Zivilgesellschaft und den Medien, aber auch an Leuchtturmprojekten wie der autofreien Friedrichstraße, z.B. von Anrainern oder an den steigenden Unfallzahlen und Verkehrstoten.
Es gibt in einzelnen Bezirken, insbesondere in Friedrichshain-Kreuzberg positive Entwicklungen, beispielsweise die Einrichtung der Popup-Radwege, Fahrradzonen oder der Einrichtung von Diagonalsperren und deren Erweiterung zu Kiezblocks. All dies täuscht jedoch nicht über das auch dort langsame Tempo der Verkehrswende hinweg und lässt sich auf keinen Fall auf ganz Berlin ausweiten.
Aus diesen Gründen verdient Berlin meiner Meinung nach nicht den Platz in der Liste der strahlenden Vorbilder - auch wenn es einige gute Ansätze und Stakeholder gibt, an denen NRW sich ein Beispiel nehmen kann.
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Martina Lilla-Oblong: