| Antrag: | GRÜNE Verkehrswende in NRW – sauber und bezahlbar unterwegs im ganzen Land | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Martin Metz (KV Rhein-Sieg) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme | 
| Eingereicht: | 24.02.2021, 08:34 | 
VE-1-415: GRÜNE Verkehrswende in NRW – sauber und bezahlbar unterwegs im ganzen Land
Antragstext
          
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Kommunen sind die wichtigsten Player, wenn es um die Gestaltung von Verkehr geht. In den Rats- und Kreishäusern im ganzen Land setzen wir GRÜNE uns dafür ein, die Verkehrswende vor Ort gelingt. Dafür brauchen Kommunen insgesamt mehr 
GRÜNE Verkehrswende in NRW – sauber und bezahlbar unterwegs im ganzen Land
Wir in NRW sind viel unterwegs – zur Arbeit und Ausbildung, in der Freizeit und 
im Urlaub. Mobil zu sein ist lästige Pflicht und Freude zugleich. Das zeigt sich 
gerade jetzt in der Corona-Zeit, in der sich viele über wegfallende Wege im Home 
Office freuen, wir aber gleichzeitig die Bewegungsfreiheit oft schmerzlich 
vermissen. Mobil sein bedeutet für viele Menschen Freiheit, vor allem aber 
bedeutet es, an unserer Gesellschaft teilzuhaben. 
Wir Grüne machen das Unterwegssein in NRW bequem, sicher, stressfrei und für 
alle bezahlbar. Und gleichzeitig sorgen wir dafür, dass unsere Mobilität nicht 
weiter das Klima aufheizt, lärmt und die Luft in unseren Städten verschmutzt. 
Grundlage unserer Politik ist das Pariser Klimaabkommen sowie der Bericht des 
Weltklimarates zum 1,5-Grad-Limit. Um die Klimakrise abzuwenden, müssen wir auch 
in NRW auf den 1,5 Grad-Pfad kommen.Nirgends verfehlen Deutschland und damit 
auch NRW ihre Klimaschutzverpflichtungen so krachend wie beim Verkehr, der 
immerhin für ein Fünftel aller Emissionen verantwortlich ist. Während in anderen 
Sektoren die Emissionen in den letzten 30 Jahren deutlich gesunken sind, sind 
sie beim Verkehr im gleichen Zeitraum sogar leicht angestiegen. Dafür ist 
größtenteils der Straßenverkehr verantwortlich. So kann und darf es nicht 
weitergehen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland allein mehr als 70.000 Menschen vorzeitig an 
den gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung. Von schlechter Luft sind 
besonders die Menschen betroffen, die sich ein Wohnen und Arbeiten abseits der 
stark belasteten Hauptverkehrsachsen nicht leisten können. Zudem sind Menschen, 
die unter Luftverschmutzung leiden, durch die Belastung der Atemwege und 
Blutgefäße besonders anfällig für eine schwere Coronavirus-Infektion. Die 
Verkehrswende ist daher eine soziale Frage und starker Gesundheitsschutz.
Die Verkehrswende ist machbar. Mobil sein und gleichzeitig einen Beitrag zum 
Klimaschutz und für saubere Luft leisten – das lässt sich vereinbaren. Immer 
mehr Menschen setzen in ihrem Alltag bereits auf umweltfreundliche Mobilität und 
erwarten von der Politik, dass sie dafür die richtigen Rahmenbedingungen 
schafft. Wir GRÜNE nehmen diesen Auftrag an und orientieren uns dabei an 
strahlenden Vorbildern aus den Niederlanden, Kopenhagen, Wien, Paris und Berlin. 
Hier treiben Bürger*innen, Politik und Wirtschaft gemeinsam visionäre Änderungen 
voran. Auch in NRW wollen wir, dass Verkehrspolitik die Perspektive der 
Windschutzscheibe verlässt und beim ersten Schritt vor die eigene Haustür 
ansetzt. Denn hier beginnen alle unsere Wege. Etwa die Hälfte aller Wege sind 
kürzer als 3 Kilometer . Wir sorgen dafür, dass alle – auch Familien, Jung und 
Alt und Menschen mit Behinderungen– diese täglichen Wege sicher und komfortabel 
zu Fuß und mit dem Rad zurücklegen können. Dafür schaffen wir lebenswerte 
Innenstädte und mehr Platz für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen. Bei 
längeren Strecken setzen wir auf ein starkes Netz aus Bus und Bahn und auf 
vernetzte, geteilte und emissionsfreie Verkehrsmittel. Unser Ziel ist, dass alle 
Menschen in NRW auch ohne eignes Auto mobil sein und teilhaben können beenden 
die jahrzehntelange autofixierte Politik in Nordrhein-Westfalen und fördern die 
Verkehrsmittel, die unserer Gesundheit, unserer Umwelt und unserem Zusammenleben 
gu tun.
Die Corona-Pandemie verändert vieles – auch beim Verkehr. Wir erleben einen 
schwerwiegenden Einbruch der Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen. Fahrradfahren 
erlebt gleichzeitig einen Boom. Und das private Auto scheint sich für viele in 
der Krise als einer der letzten sicheren Rückzugsräume gegen die 
Ansteckungsgefahr zu entwickeln. Umso wichtiger ist jetzt der politische Einsatz 
für mehr Platz in unseren Städten, für das Fahrrad als Verkehrsmittel der kurzen 
und mittleren Wege, und für die Absicherung der Verkehrsunternehmen und einen 
Investitionsschub für Bus und Bahn. Eine kluge Verkehrspolitik in Zeiten der 
Pandemie muss den Umbau zu mehr klimafreundlicher und nachhaltiger Mobilität 
fest im Blick behalten. Dafür bieten sich auch neue Perspektiven – so zeigt uns 
die Corona-Krise eindrucksvoll, welche Potentiale im Homeoffice und Online-
Veranstaltungen liegen. Behalten wir diese digitale Kultur, wo möglich, bei und 
fördern sie politisch, kann gerade der Pendelverkehr in NRW entlastet werden.
Wir machen die Zwanziger zum Jahrzehnt der Schiene
Das Herzstück der Verkehrswende in NRW ist der öffentliche Personennahverkehr. 
Bisher werden lediglich 8,5 Prozent der Wege in NRW mit Bus und Bahn 
zurückgelegt - da ist noch viel Luft nach oben. Aus Ländern wie der Schweiz oder 
Österreich wissen wir: Der Umstieg kann nur bei einem guten Angebot gelingen. 
Bus und Bahn müssen aus Sicht der Nutzer*innen eine vergleichbare Qualität und 
Flexibilität wie das Autofahren liefern.
Deshalb setzen wir auf einen Schritt-für-Schritt-Plan für attraktiven Nahverkehr 
in NRW: Die grüne Mobilitätsgarantie schafft ein verlässliches Mindestangebot an 
Bus- und Bahnverbindungen. Dafür sorgt ein großes Investitionsprogramm in den 
Ausbau und die Modernisierung der Strecken und Fahrzeuge. Schritt für Schritt 
führen wir zudem ein günstiges Ticket für alle Bürger*innen in NRW ein, das 
jedem und jeder den Zugang zu einem umfassenden Verkehrsangebot sichert. Und 
kurzfristig gilt es, Bus- und Bahnfahren pandemiefest zu machen.
Bus und Bahn – sicher durch die Pandemie
Aktuell pendeln weniger Menschen zur Arbeit und bleiben im Home-Office. 
Zusätzlich steigen viele auf Rad und Auto um - aus Angst sich in Bus und Bahn 
anzustecken. Die Verkehrsunternehmen verzeichnen in der Pandemie enorme 
Fahrgast- und Umsatzeinbußen. Bus und Bahn brauchen deshalb einen 
Rettungsschirm! Bund und Länder müssen auch über 2020 hinaus klare 
Finanzierungszusagen machen, um diesen wichtigen Teil der Daseinsvorsorge 
abzusichern, Unternehmensinsolvenzen abzuwenden und Arbeitsplätze zu sichern. 
Die Verkehrsunternehmen brauchen stärkere finanzielle Unterstützung, um die 
bisherigen Defizite auszugleichen und das Angebot nicht nur aufrecht zu halten, 
sondern auszuweiten, damit wieder mehr Fahrgäste den ÖPNV dauerhaft nutzen und 
sie den erforderlichen Sicherheitsabstand einhalten können. Gleichzeitig muss 
die Landesregierung dafür sorgen, dass der Verkehr entzerrt wird und 
insbesondere Schüler*innen nicht gezwungen sind, in überfüllte Busse und Bahnen 
zu steigen - durch versetzte Schulanfangszeiten und das Lernen im Wechsel- und 
Kleingruppenmodell, wie wir GRÜNE es für NRW schon seit Monaten fordern. Das 
Land muss Vorbild sein und seinen Mitarbeitenden verstärkt Homeoffice-Lösungen 
und mobiles Arbeiten ermöglichen sowie die Büroanfangs- und -endzeiten so 
flexibel wie möglich gestalten. Die Landesregierung muss gleichzeitig bei der 
Wirtschaft in NRW für ebensolche Maßnahmen werben.
Grüne Mobilitätsgarantie
Wir führen eine echte Mobilitätsgarantie für Nordrhein-Westfalen ein. So finden 
alle Menschen überall in NRW ein Mindestangebot an Bus- und Bahnverbindungen, 
auf das sie sich verlassen können.
Als verbindliche Mindeststandards für NRW definieren wir die Mobilitätsgarantie 
so:
- Mindestens einmal die Stunde kann jede*r Einwohner*in in NRW ein 
öffentliches Verkehrsangebot nutzen - wochentags mindestens von 5.30 Uhr 
bis 22.30 Uhr. Samstags gibt es mindestens stündlich, sonntags alle zwei 
Stunden von 9.30 Uhr bis 21.30 Uhr eine Verbindung. Freitags und samstags 
kann man von den größeren Orten auch bis 1.30 Uhr verlässlich mit Bus und 
Bahn ins Umland fahren. Die Angebote sind vertaktet, auf andere Busse und 
die Bahn abgestimmt, so dass der Umstieg attraktiv wird. 
- Im Einzugsbereich der Großstädte sind die Einwohner*innen mit Bus und Bahn 
von 4.30 Uhr bis 23.30 Uhr mindestens jede halbe Stunde, sonntags 
mindestens jede Stunde angebunden. 
- Alle geschlossenen Ortschaften mit mehr als 200 Einwohner*innen werden an 
den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. Ab 500 Einwohner*innen 
werden Orte an den Linienverkehr angeschlossen. 
- Ein attraktives regelmäßiges Angebot auch am Wochenende heißt nicht 
zwangsläufig, dass im Stundentakt leere Busse durch die Dörfer gondeln 
müssen. Flexible Bedienkonzepte via App, traditionelle Ruf- oder 
Bürgerbusse sind gute begleitende Angebote dort, wo ein attraktiv 
getakteter Busverkehr im Regelbetrieb kaum genutzt würde. 
- Gut erreichbare Haltestellen: In der Regel sind Bus- und Bahnhaltestellen 
in Städten höchstens 300, andernorts höchstens 500 Meter Luftlinie von der 
eigenen Wohnung entfernt. 
Qualität- und Ausbauoffensive für Bus und Bahn
Um die Mobilitätsgarantie umzusetzen, müssen die Kapazitäten im Öffentlichen 
Nahverkehr deutlich ausgebaut und klimafreundlichere Fahrzeuge beschafft werden. 
Dazu brauchen wir hunderte Kilometer neuer Strecken und die Reaktivierung von 
stillgelegten Strecken. Engpässe an landesweit bedeutsamen Knotenpunkten müssen 
durch Ausbau behoben und die Signaltechnik digitalisiert werden. Um Lücken im 
Schienennetz zu schließen und schienenferne Orte anzubinden, wird die 
Landesförderung für regionale Schnellbuslinien deutlich erhöht.
Unsere Bahnhöfe machen wir wie vielerorts in den Niederlanden zu großzügigen und 
komfortablen Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs, damit die deutlich 
gestiegenen Fahrgastzahlen in den Bahnhöfen auch willkommen sind. Hier kommen 
alle Mobilitätsangebote zusammen: sichere Abstellmöglichkeiten für Rad und 
Gepäck sowie Sharing-Angebote für Fahr- und Lastenräder, Leihroller und Car-
Sharing. In den kommenden Jahren wollen wir, dass 400 neue Mobilstationen in 
ganz NRW entstehen. Um die Bahnhöfe brauchen wir neue, dichte urbane Zentren mit 
Einkaufsmöglichkeiten, Verwaltungs- und Bürogebäuden, um kurze Wege zu 
gewährleisten. So wird das Pendeln mit Bus und Bahn zusätzlich attraktiv.
Auch Komfort und Sicherheit beim Reisen sind wichtig, damit Bus und Bahn 
attraktiv werden. Wir fördern beheizte und geschlossene Wartebereiche und 
verbessern die Sauberkeit in den Sanitärbereichen in Bahnhöfen und Zügen. Zudem 
sorgen wir für ausreichende Infrastruktur zur Einhaltung der notwendigen 
Hygienebedingungen für Fahrgäste. Kostenloses WLAN an Bahnhöfen, in Zügen und 
Bussen machen wir zum Standard. Und wir verbessern die Verspätungswarnung mit 
Alternativrouten-Vorhersage für eine möglichst reibungslose Fahrt.
Öffentliches Geld für öffentlichen Nahverkehr!
Wir fordern: mehr öffentliches Geld für öffentlichen Verkehr! Denn unser 
Verkehrsproblem ist zuallererst ein Investitionsproblem. Jahrzehntelang wurde zu 
wenig und an der falschen Stelle investiert. Besonders die Kommunen leben seit 
fast zwei Jahrzehnten von ihrer Substanz. Allein die kommunale 
Verkehrsinfrastruktur in NRW hat bereits einen jährlichen Investitionsbedarf von 
drei Milliarden.
Wir brauchen mehr Geld für Busse und Bahnen, Schienen und Technik. Nur so können 
wir die Mängel, die über den Sparkurs der letzten Jahre entstanden sind, 
beseitigen und unsere Infrastruktur so ausbauen, dass die Mobilitätsgarantie 
erfüllt werden kann. Hinzu kommen kurzfristige Investitionen, um den 
öffentlichen Nahverkehr krisenfest und zukunftssicher machen.
Einiges kommt aktuell schon in Bewegung: In der letzten Regierungsbeteiligung 
haben wir uns lange für eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel für NRW 
eingesetzt. Nun erhält NRW vom Bund für den Nahverkehr auf Schienen insgesamt 
etwa sechs Milliarden Euro zusätzlich bis 2031. Mit der Überarbeitung des 
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) wird der Ausbau von Bus und Bahn in 
und rund um die Städte endlich stärker gefördert. Die grünen Forderungen, auch 
kleinere Vorhaben und die Sanierung bestehender Infrastruktur zu unterstützen, 
werden endlich verwirklicht.
Doch für eine umfassende Verkehrswende ist das noch zu wenig. Der Bund hat 
Klimaschutz als nationale Aufgabe definiert und den Verkehrssektor als ein 
zentrales Feld identifiziert, in dem umgesteuert werden muss. Deshalb ist er 
auch in der Pflicht, den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und 
Schienenverkehrs finanziell in deutlich stärkerem Maße zu unterstützen. Die 
nachholende Erneuerung sanierungsbedürftiger Infrastruktur sollte endlich 
mittels eines Infrastrukturfonds von Bund und Ländern auf den Weg gebracht 
werden. Weitere Mittel stehen bereit, wenn wir die steuerlichen Förderung 
unsinniger Mobilität endlich beenden: Allein die Abschaffung des Diesel- und 
Dienstwagenprivilegs bringt Einnahmen von acht Milliarden Euro. Wir wollen mit 
diesen Mitteln den ÖPNV ausbauen. Die neun derzeit reaktivierten Strecken in 
Nordrhein-Westfalen sind zu wenig. Bahnstrecken, die zu einer Verbesserung der 
Mobilität führen und wirtschaftlich betrieben werden können, sollen reaktiviert 
werden, ohne andere Mobilitätsformen wie den Radverkehr zu benachteiligen. 
Gleichzeitig wollen wir prüfen, ob das Nutzen-Kosten-Kriterium noch zeitgemäß 
ist und durch Kriterien der Klimawirksamkeit mindestens ergänzt wird.
Eine echte Ausbauoffensive bei Bus und Bahn muss auch entsprechend ausreichend 
finanziert werden. In NRW ist unser Ziel, ein Sanierungs- und Ausbauprogramm für 
die nächsten zehn Jahre auf den Weg zu bringen, das 200 € pro Einwohner*in und 
Jahr umfasst. Das bedeutet in etwa eine Verdopplung der bisherigen Pro-Kopf-
Ausgaben. Dass diese Zahl nicht utopisch ist, zeigt uns Luxemburg: Dort 
investiert der Staat derzeit 600 € pro Einwohner*in.
Investitionen und Ausbau brauchen nicht nur Geld, sondern auch Kompetenz. Die 
drei übergeordneten Zweckverbände, das bei ihnen angesiedelte Zukunftsnetz 
Mobilität NRW und die Kompetenzzentren in NRW stehen für einen Großteil der 
anstehenden Aufgaben bereit und sind gut darauf vorbereitet. Zusätzlich brauchen 
wir zur Koordination, zur Planung und zum Unterhalt zukünftiger Infrastruktur 
sowie zur Koordinierung und zum Abgleich einheitlicher Tarife und 
Linienkonzeptionen, die verbundübergreifend und von landesweiter Bedeutung sind, 
einen neuen Träger. Hierfür wollen wir eine Landesverkehrsgesellschaft als 
Anstalt öffentlichen Rechts prüfen.
Mobilität Grenzenlos denken
NRW liegt im Herzen Europas. Ein gut ausgebauter ÖPNV verbindet die Menschen und 
stärkt die Wirtschaft in den Grenzregionen. Uns verbinden über 99 Km eine 
gemeinsame Grenze mit Belgien und über 395 Km mit den Niederlanden. Durch die 
immer weitergehende europäische Integration sind diese Grenzen für viele 
Menschen bei uns heute im Alltag nicht mehr zu spüren. Täglich pendeln 42.710 
Arbeitnehmer*innen in die Niederlande und alleine in der Städteregion Aachen 
arbeiten über 4000 Menschen mit Wohnsitz in Belgien. Ein gut ausgebauter 
grenzüberschreitender ÖPNV verbindet und trägt zur vertieften europäischen 
Integration bei.Bereits heute gibt es zwischen Aachen und Maastricht eine 
Busverbindung im 15-Minuten Takt. Wir wollen dafür sorgen, dass solche 
Erfolgsmodelle der grenzüberschreitenden ÖPNV-Linien weiter ausgebaut werden. 
Dafür fördern wir die Kooperation zwischen den Verkehrsverbünden und machen die 
Anwendung eines einheitlichen Tarifs bis zu einem Linienendpunkt jenseits der 
Grenze zum Standard. Dabei werden bei gemeinsamen Linien Zeitkarten aus beiden 
Verkehrsverbünden auf der gesamten Strecke akzeptiert.
Schritt für Schritt zu günstigen und einfachen Tickets
Auch wenn es bereits eine Reihe günstiger Tickets in NRW gibt, bleibt es für die 
Nutzer*innen eher unübersichtlich, besonders, wenn sie über die Grenzen des 
eigenen Tarifverbundes hinausfahren. Wir wollen deshalb ein günstiges und 
attraktives Angebot für ganz NRW schaffen. Das muss Hand in Hand gehen mit dem 
Ausbau und der Mobilitätsgarantie, damit die Nutzer*innen günstiger Tickets auch 
ein entsprechendes Angebot vorfinden. Unser Ziel ist es, in zehn Jahren das NRW-
Bürger*innenticket einzuführen, das landesweit für alle öffentlichen 
Verkehrsmittel gilt und solidarisch finanziert wird.
Auf dem Weg zum Bürger*innenticket schaffen wir zunächst Tickets für immer mehr 
Personengruppen, angefangen mit einem kostenfreien Ticket für Schüler*innen und 
junge Menschen bis 18 Jahre. Wir bauen soziale Ticketangebote sowie das 
Jobticket aus und machen dieses Schritt für Schritt zur Pflicht für öffentliche 
Arbeitgeber wie Kommunen, Landes- und Bundesbehörden. Und wir unterstützen 
Bürger*innentickets in Kommunen mithilfe einer Experimentierklausel. Das von 
einer Bürgerinitiative entwickelte „Solidarische Bürgerticket Wuppertal“ wurde 
von der Landtagsfraktion mit Hilfe eines Gutachtens überprüft. Dieses zeigt, 
dass ein solches Ticket mit wenigen gesetzlichen Anpassungen umsetzbar wäre.
Auf dem Weg zum landesweiten Bürger*innenticket müssen auch neue 
Finanzierungsmodelle eröffnet werden. In anderen europäischen Ländern gibt es 
diese bereits und sie bieten Kommunen, Regionen oder Verbünden finanzielle 
Spielräume für den Ausbau des ÖPNV. Wir wollen auf Landesebene die gesetzlichen 
Grundlagen schaffen, um zunächst derartige kommunale Finanzierungsinstrumente im 
Rahmen einer Experimentierklausel einzuführen, Nutznießer*innen einer ÖPNV-
Anbindung an den Kosten zu beteiligen oder eine Arbeitgeber*innenabgabe zu 
ermöglichen. Auch für die Einführung eines solidarischen Bürger*innentickets 
oder eines verpflichtenden Jobtickets muss das Land die Gemeinden und Kreise zum 
Erlass einer Nahverkehrsbeitragssatzung im KAG (kommunales Abgabengesetz) 
befähigen.
Multimodale Mobilität fürs Umland und die ländlichen Räume
Rund zwei Drittel von NRW sind ländlich geprägte Räume. Ein Drittel der 
Menschen, ca. sechs Millionen, leben hier. Gerade im ländlichen Raum erleben 
viele Menschen eine Verschlechterung des Angebots im Nahverkehr und der 
Lebensbedingungen – etwa wenn Schulen zusammengelegt werden, Kliniken oder 
Arztpraxen schließen und zentralisiert werden, oder Einkaufsmöglichkeiten oder 
Freizeitangebote nur noch mit dem Auto erreichbar sind. Obwohl viele Menschen 
auch beruflich in den nächstgrößeren Ort pendeln müssen, ist in vielen Städten 
und Regionen der Schulbus das einzige ÖPNV-Angebot. Dadurch sind gerade junge 
Menschen abhängig von ihren Eltern oder einem eigenen Fahrzeug. Und der Mangel 
an öffentlichem Verkehr kann für ältere Menschen, die nicht mehr fahren können, 
existenzbedrohend sein. Doch auch für die Wirtschaft in ländlicheren Regionen 
ist ein fehlendes ÖPNV-Angebot problematisch und macht sie unattraktiv. 
Beispielsweise sind viele Auszubildende darauf angewiesen, von ihren Eltern zum 
Ausbildungsbetrieb gebracht zu werden.
Verlässliche, bezahlbare Mobilität und ein Beitrag zum Klimaschutz – wir wollen 
beides für den ländlichen Raum. Wir richten dabei auch den Blick auf 
Nachbarländer, in denen kein Ort zu klein ist, um sinnvoll an klimafreundliche 
Mobilitätsangebote angebunden zu sein. Für die grüne Mobilitätsgarantie 
erweitern wir das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln im ländlichen Raum und 
setzen auf multimodale Mobilität – also Unterwegssein mit verschiedenen 
Verkehrsformen, die optimal miteinander vernetzt sind.
Damit die grüne Mobilitätsgarantie auf dem Land funktioniert, schaffen wir neue 
Schnellbuslinien zwischen den ländlichen Zentren. Gleichzeitig müssen die 
Bahnachsen in die Ballungsräume gestärkt werden. Neue Siedlungen müssen 
vorrangig entlang vorhandener ÖPNV-Achsen geplant werden, um von vornherein 
einen guten Anschluss zu sichern.
Das klassische Angebot von Bus und Bahn wird verknüpft mit dem Radverkehr und 
flexiblen, vernetzten Angeboten. Wir schaffen im ganzen Land Mobilstationen mit 
Park and Ride, Carsharing und sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten. Wir bauen 
ein landesweites Netzwerk von Radschnellwegen und Radrouten, auf denen man 
sicher und weitestgehend kreuzungsfrei mit dem Fahrrad unterwegs ist. Damit das 
passiert, muss das Land NRW die Verantwortung für den schnellen Ausbau annehmen 
und darf sie nicht auf Kommunen abwälzen.
Öffentliches und privates Carsharing ergänzen diese Angebote. Dabei wollen wir 
mit intelligenten Lizensierungsverfahren erproben, bei denen Carsharing-Anbieter 
im Stadtgebiet bevorzugte, feste Standorte erhalten und im Gegenzug auch in 
ländlichen Räumen ein Angebot schaffen.In dünn besiedelten Gegenden muss es 
möglich sein, gegen ein festes Entgelt andere Menschen mitzunehmen – gesteuert 
von einer kommunalen Plattform nach festen Regeln. Auch das automatisierte 
Fahren hat seinen Platz in der Verkehrswende, wenn es vorrangig auf geteilte 
Angebote setzt. Deshalb fördern wir Labore für automatisierte Shuttles in den 
ländlichen Räumen.
Bus und Bahn in den Ballungsräumen ausbauen
NRWs Nahverkehr stößt in den Ballungsräumen im Rheinland und in der Metropole 
Ruhr immer mehr an seine Kapazitätsgrenzen. Insbesondere zu den 
Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags sind Busse und Bahnen überfüllt und 
unzuverlässig.
In zehn Jahren wird mit dem Rhein-Ruhr-Express zwischen Dortmund und Köln alle 
15 Minuten ein schneller Regionalzug, der Großstädte der Metropole Ruhr und dem 
Rheinland verbindet, unterwegs sein. Wir GRÜNE haben uns in der Vergangenheit 
wie keine andere Partei für dieses Projekt stark gemacht. Die steigenden 
Fahrgastzahlen zeigen jedoch: Der RRX allein wird nicht reichen, um hochwertigen 
Nahverkehr zwischen Rhein und Ruhr zu gewährleisten. Deshalb möchten wir mit 
diesen Maßnahmen den Schienenverkehr in den Ballungsräumen stärken.
Um den regionalen Schnellverkehr zu entlasten, soll das S-Bahnnetz in NRW massiv 
ausgebaut werden. Etwa 50 Jahre nach dem Beginn des S-Bahnbaus in NRW, läuten 
wir die Zeit der S-Bahn Rhein-Ruhr 2.0 ein. So fordern wir eine Verdopplung der 
S-Bahnstationen in den nächsten zehn Jahren, neue Linien und mindestens einen 
15-Minutentakt von früh morgens bis in den Abend auf allen Linien. Die dafür 
nötigen Bauvorhaben sollen zügig geplant und mit Geldern von Bund, Land und der 
DB gebaut werden. So bauen wir ein zweites Rückgrat für NRWs Nahverkehr auf, das 
nah an den Nutzer*innen ist!
Auch in den späten Abendstunden und in der Nacht gibt es in den Ballungsräumen 
ein hohes Mobilitätsbedürfnis. Um diesem nachzukommen, sollen künftig S-Bahnen 
die ganze Nacht fahren und durch die wichtigsten Expressangebote ergänzt werden 
– auch werktags. So kommt man zu jeder Zeit sicher nach Hause!
Ein starkes S-Bahnnetz braucht starke Zubringerverkehre. Deshalb sollen Busse 
und kommunale Bahnen mindestens im S-Bahntakt die S-Bahnstationen direkt 
anfahren. Hierfür soll das Land die Kommunen finanziell unterstützen und sich an 
den Betriebskosten beteiligen.
Neue digitale Infrastruktur erhöht auch in den Städten die Kapazität der 
Infrastruktur. Jedoch ist die Digitalisierung mit hohen Kosten verbunden. 
Besonders im Ruhrgebiet sind diese Investitionen kaum zu stemmen. Damit sich die 
Kommunen diese wichtige Investition in ihre Zukunft leisten können, möchten wir 
als Land die Kommunen hierbei finanziell unterstützen. Gleiches gilt für den 
Erhalt vorhandener Infrastruktur. Zukünftig soll sich das Land an 
Erhaltungskosten beteiligen, um insbesondere Streckenstilllegungen zu 
verhindern.
Freie Fahrt fürs Fahrrad
Das Fahrrad gewinnt für kurze und mittlere Distanzen immer mehr an Bedeutung. 
Die Verkäufe von Fahrrädern und E-Bikes steigen seit Jahren an. Ebenso die Zahl 
der Wege, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden: Aktuell liegt der Anteil des 
Radverkehrs in NRW bei rund elf Prozent. In den Städten ist die deutliche 
Zunahme des Radverkehrs nicht nur spür- sondern auch messbar. So ist 
beispielsweise in Düsseldorf der Radverkehr im Jahr um mehr als 22 Prozent 
gestiegen. Der Vergleich mit anderen Ländern macht aber deutlich, dass hier noch 
viel Luft nach oben ist. Die Volksinitiative “Aufbruch Fahrrad” fordert deshalb 
bis 2025 eine Erhöhung auf 25 Prozent – ihr Erfolg zeigt, dass viele Menschen in 
NRW bessere Bedingungen für den Radverkehr wollen. Denn nur durch eine sichere, 
komfortable und gut vernetzte Fahrradinfrastruktur sind die Menschen gerne 
bereit, aufs Fahrrad umzusteigen. Nicht nur bei den großen Fahrrad-Vorbildern 
Niederlande und Kopenhagen, auch in Deutschland tut sich mittlerweile etwas: 
Bundesländer wie Berlin machen vor, wie die Fahrradwende funktionieren kann. Der 
Straßenraum wird neu aufgeteilt und das Radfahren durch breite und gut 
ausgebaute Wege, Grüne Welle für Fahrräder, ausreichende Stellplätze und 
Verknüpfung mit dem ÖPNV etc. komfortabler, schneller und sicherer gemacht. Wir 
wollen, dass auch NRW in Sachen Radverkehr endlich auf die Überholspur wechselt. 
Das ist machbar, denn verglichen mit dem öffentlichen Nahverkehr ist eine 
verbesserte Infrastruktur für das Fahrradfahren relativ schnell und 
kostengünstig umzusetzen.
Wir arbeiten an einem Radverkehrsgesetz für NRW, das für sicheres und 
komfortables Radfahren in und zwischen Orten sorgt und seinen Namen verdient. 
Wir schaffen damit ein dichtes Radwegenetz, das alle relevanten 
Radwegeverbindungen abdeckt. Dazu bauen wir ein Hauptroutennetz mit 
Radschnellwegen und Radvorrangrouten auf, an das alle Gemeinden in NRW 
angeschlossen sind. Dieses überörtliche Netz wird durch lokale Radwegenetze 
ergänzt, die je nach örtlicher Gegebenheit als "Protected Bike Lanes" an 
mehrspurigen Straßen, breiten markierten Radwegen entlang der Fahrbahnen sowie 
Fahrradstraßen ausgestaltet werden.
Dafür stellen das Land, die regionalen Gliederungen und die Kommunen jeweils für 
ihren Bereich verbindliche Angebotsplanungen auf. In diesen sind die zur 
Erreichung der Ziele notwendigen Maßnahmen aufgeführt, entsprechend priorisiert 
und mit finanziellen Mitteln und personellen Ressourcen hinterlegt. Dazu gehört 
auch, dass sowohl beim Landesbetrieb Straßen.nrw, bei den Bezirksregierungen und 
in den kommunalen Verkehrsverwaltungen Fachabteilungen für den Radverkehr 
gebildet werden, die die Planungen voranbringen und den Bau umsetzen. Im 
Landesministerium wird ein zentrales Referat für die Planung und Umsetzung des 
Fahrradgesetzes eingerichtet. Landesweit müssen Organisationen, Strukturen und 
Abläufe der Radverkehrsförderung so gestaltet werden, dass sie dem schnellen 
Radausbau förderlich sind. In allen Institutionen, die in Entscheidungen rund um 
Planung und Bau beteiligt sind, muss der Radverkehr einen höheren Stellenwert 
bekommen.
Radfahren so sicher wie möglich zu machen, ist unser wichtigstes Ziel. Denn 
viele Menschen fühlen sich zu unsicher, das Rad für ihre Wege zu nutzen und sich 
auf schmalen Radwegen oder im dichten Autoverkehr zu bewegen. Radfahrende haben 
kein „Blechkleid“, das sie vor Unfällen schützt. In der Unfallstatistik sind 
deshalb jedes Jahr viele tote oder schwer verletzte Menschen zu beklagen. Wege, 
Kreuzungen und Regeln müssen deshalb selbsterklärend und so aufgebaut sein, dass 
Fehler einzelner Verkehrsteilnehmer*innen keine tödlichen Folgen haben. Nur so 
werden sich mehr Menschen aller Altersklassen trauen, aufs Rad zu steigen und 
sich auch wirklich sicher fühlen. „Vision Zero“ – keine Verkehrstoten – ist 
unsere Leitlinie, die wir im Fahrradgesetz verankern und damit die 
Landesregierung verpflichten, Lösungen zu entwickeln. In der Folge schwerer 
Unfälle mit Fahrradbeteiligung sollten die jeweiligen Kreuzungen und 
Straßenabschnitte grundsätzlich auf ihre Sicherheit hin überprüft werden.
Um den Mobilitätsbedürfnissen möglichst gerecht zu werden, ist vor allem die 
Verknüpfung zwischen ÖPNV und Radverkehr enorm wichtig. An allen Haltepunkten 
des Schienenverkehrs bauen wir ausreichende und sichere 
Fahrradabstellmöglichkeiten. An den größeren Haltestellen und Bahnhöfen 
errichten wir Fahrradstationen mit entsprechendem Serviceangebot, in denen 
hochwertige Fahrräder sicher abgestellt und E-Bikes geladen sowie Reparaturen 
durchgeführt und Leihräder gemietet werden können. Fahrräder sollen in allen 
Fahrzeugen des ÖPNVs und des Schienenverkehrs mitgenommen werden dürfen, auch in 
den Fernverkehrszügen der Bahn. An Mobilstationen entstehen sichere 
Fahrradabstellmöglichkeiten und stehen Leihfahrräder zur Verfügung. Außerdem 
wollen wir den Bau von Fahrradgaragen fördern und Autoparkhäuser auch für das 
Abstellen von Fahrrädern nutzen. Damit in Wohngebieten und Einkaufsstraßen 
genügend Abstellmöglichkeiten vorhanden sind, wollen wir Parkplätze auch zum 
Abstellen von Fahrrädern nutzen und Platz für Lastenfahrräder schaffen. Klar 
ist: Mehr Platz fürs Rad, mehr Platz für Zufußgehende heißt weniger Platz für 
das Auto. Durch den Rückbau von Straßen und Parkplätzen zu Rad- und Fußwegen, zu 
Plätzen zum Spielen und Verweilen schaffen wir eine Stadt für Menschen und nicht 
für Autos.
Im Gegensatz zu E-Autos wird die Anschaffung von E-Bikes nicht öffentlich 
gefördert. Dies wollen wir ändern und auch für den Kauf von E-Bikes oder 
hochwertigen Fahrräder entsprechende Prämien zahlen, wenn dafür das eigene Auto 
abgemeldet wird. Unabhängig davon fördern wir den Kauf von Lastenrädern, sowohl 
für den Privatgebrauch als auch für Betriebe und Unternehmen.
Digitalisierung für die Verkehrswende richtig nutzen
Die Digitalisierung bietet große Chancen, Klimaschutz und Mobilität im 
ländlichen Raum zusammenzubringen – vorausgesetzt, wir setzen sie richtig ein. 
Wichtig ist, dass Bus und Bahn das Herzstück der vernetzten, digitalen Mobilität 
bilden – sonst führt die Digitalisierung schnell zu mehr statt weniger privatem, 
motorisierten Verkehr. Mobilitätsplattformen der öffentlichen Hand stellen Bus 
und Bahn ins Zentrum der vernetzen Mobilität und gewährleisten Datenschutz und 
Datensparsamkeit. Private Anbieter sollen verpflichtet werden, Schnittstellen zu 
diesen öffentlichen Plattformen bereitzustellen. Voraussetzung für eine solche 
Mobilität der Zukunft ist ein starkes 5G-Netz. Nicht zuletzt eröffnet uns die 
Digitalisierung neue Möglichkeiten, Wege zur Arbeit oder Dienstreisen durch 
Homeoffice zu vermeiden.
30 emissionsfreie Städte bis 2030
Unsere Städte und Gemeinden sind der Ort, an denen Verkehrswende stattfindet. 
Kommunen sind die wichtigsten Player, wenn es um die Gestaltung von Verkehr 
geht. In den Rats- und Kreishäusern im ganzen Land setzen wir GRÜNE uns dafür 
ein, die Verkehrswende vor Ort gelingt. Dafür brauchen Kommunen insgesamt mehr 
Unterstützung von Bund und Land.
Die Verkehrs- und Antriebswende braucht Pioniere, die zeigen, welche 
Lebensqualität durch eine Neuaufteilung des öffentlichen Raums und alternative 
Antriebe entsteht. Wir wollen, dass nach niederländischem Vorbild die 30 größten 
nordrhein-westfälischen Städte emissionsfrei werden. Dafür fördern wir den 
emissionsfreien und schnellen Nahverkehr und bauen breite Radwege in sehr guter 
Qualität.
Eine wichtige Rolle spielt auch das Zufußgehen. Es ist nicht nur gesund, 
umweltfreundlich und kostenlos – um mehr Fußverkehr zu fördern, braucht es auch 
keine aufwändige technische Infrastruktur oder immense zusätzliche Flächen. Wir 
sorgen dafür, dass das Land die Kommunen unterstützt, fußgänger*innenfreundlich 
zu werden – etwa mit Mitteln für Fußverkehrsbeauftragte oder -konzepte. Wir 
schaffen mehr Platz für Fußgänger*innen und spielende Kinder – auch durch 
autofreie Gebiete oder shared spaces. Wir sorgen dafür, dass Bürgersteige und 
Plätze zum Austausch und Verweilen einladen, weil sie geräumig sind, und nicht 
von parkenden Fahrzeugen oder Mülltonnen verstellt werden. Wir sorgen für 
sichere Überquerungen und barrierefreie Wege für Fußgänger*innen.
Schrittweise wird Parkraum nur noch für emissionsfreie Autos bereitgestellt und 
insgesamt reduziert. Falschparken auf Gehwegen muss stärker geahndet werden. 
Zusammen mit mehr Umweltspuren und komfortablem und gut vernetztem Carsharing 
wird das dazu führen, dass deutlich weniger PKW pro Einwohner*in als heute in 
den Städten stehen und fahren – einfach, weil die meisten Leute bequemer und 
schneller autofrei unterwegs sind, sofern man nicht allzu viel transportieren 
muss oder komplizierte Wege hat. Unser Ziel ist es, die Zahl der PKW pro 
Einwohner*in jedes Jahrzehnt um ein Drittel zu senken, so dass wir 2050 bei den 
vom Umweltbundesamt empfohlenen 150 PKW pro Einwohner*in stehen. Dadurch 
entsteht auch mehr Platz fürs Leben in unseren Städten.
Zeit für echte Planungsbeschleunigung und -vereinfachung
Planungs- und Genehmigungsverfahren im Bereich der Verkehrsinfrastruktur dauern 
zu lange. Noch immer liegen zwischen Planung und Baufreigabe von Projekten oft 
viele Jahre, mitunter sogar Jahrzehnte. Insbesondere dem Klimaschutz dienliche 
Projekte müssen schneller und effizienter umgesetzt werden können. Wir GRÜNE 
wollen neue Wege finden, frühe Bürgerbeteiligung, transparente Planung und 
Natur- und Umweltbelange mit schnelleren Planungsprozessen zusammenzubringen. 
Dabei ist ein entscheidender Faktor ausreichendes Fachpersonal bei den Planungs- 
und Genehmigungsbehörden. Eine vom Landesparteirat eingesetzte Fachgruppe aus 
Landesvorstand, LAG Ökologie, parteiinternen Expert*innen und externen 
Expert*innen erarbeitet im Frühjahr 2021 ein Konzept für eine moderne und 
wirkungsvolle Umweltverwaltung, die auch die Frage der Planungsbeschleunigung 
umfasst.
Verkehrswende braucht Kommunikation und neue Routinen
Die Verkehrswende erreichen wir nicht allein durch neue Verkehrsplanung. Die 
neuen Angebote müssen von den Benutzer*innen auch angenommen werden. Der 
Schlüssel dafür ist Kommunikation, die die Akzeptanz der Maßnahmen in der 
Bevölkerung und Wirtschaft erhöht, aber auch Entscheider*innen und die 
Planungsbehörden unterstützt, die unterschiedlichen Maßnahmen umzusetzen. Für 
die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie im Land und in den einzelnen 
Kommunen werden wir die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Um die bisherigen Mobilitätsroutinen zu durchbrechen und neue Routinen zu 
schaffen, fördern wir zielgruppenspezifisches und standortbezogenes 
Mobilitätsmanagement . Hierzu zählen Maßnahmen in Betrieben und großen 
Bürostandorten, in Schulen und Wohnquartieren oder die Förderung von 
Neubürger*innen-Informationen in den Kommunen. Das Land muss die Kommunen bei 
dieser wichtigen Aufgabe unterstützen.
Straßen: Erhalt vor Neubau und Klimamoratorium
Autos werden auch in Zukunft eine Säule des Verkehrsmixes bilden – gerade im 
ländlichen Raum. Das Auto der Zukunft wird ohne Verbrennungsmotor betrieben, es 
kann autonom fahren und es wird geteilt – durch app-gestützte private 
Mitfahrangebote, Carsharing oder Pooling. Klar ist aber auch: Insgesamt wird es 
deutlich weniger Autoverkehr geben. Unsere Infrastruktur muss daran angepasst 
werden. Ohnehin ist NRW bereits dicht mit Straßen durchzogen. Unsere Straßen, 
Brücken und Tunnel sind allerdings vielerorts sanierungsbedürftig.
Die schwarz-gelbe Landesregierung hat für dieses Haushaltsjahr die Mittel für 
den Landesstraßenneubau um weitere fünf Millionen Euro auf 62 Millionen Euro 
erhöht. Dies sind über 30 Millionen Euro mehr als im letzten rot-grünen 
Haushalt, obwohl das Landesstraßennetz eigentlich fertig gebaut ist. Der Neu- 
und Ausbau von Straßen und Autobahnen bis teilweise in die 2030er Jahre hinein 
ist klimapolitisch das völlig falsche Signal, weil klar ist, dass die Zukunft in 
der öffentlichen und geteilten Mobilität liegt. NRW braucht deshalb eine 
Richtungsentscheidung: Das Geld, das das Land für Straßen noch ausgibt, muss in 
Erhalt und Sanierung gehen. Marode Straßen und Brücken zu sanieren ist 
wichtiger, als Spatenstiche zu feiern. Wir wollen eine Klima-Überprüfung und ein 
Moratorium für alle geplanten Neu- und Ausbauvorhaben. Alle Vorhaben, die zu 
einem weiteren Aus- und Neubau der Straßeninfrastruktur in NRW führen, müssen 
auf Notwendigkeit und Nachhaltigkeit überprüft werden. Der bestehende 
Bundesverkehrswegeplan (BVWP) muss revidiert werden. Wir brauchen einen neuen 
Bundesmobilitätsplan, der alle Verkehrsträger zusammen denkt und mit den Klima- 
sowie Verkehrsverlagerungszielen überstimmt. Ein Moratorium für noch nicht mit 
der Planung begonnene oder sich erst im Vorplanungsstadium befindliche Projekte 
des BVWPs 2030 und des Landesstraßenbedarfsplans ist notwendig.Straßen NRW muss 
auf Nachhaltigkeitsziele verpflichtet werden, dazu gehört auch, den Straßen-
Verkehr ingesamt zu reduzieren.
Wir GRÜNE in NRW sind zuversichtlich, dass wir die langjährige Forderung nach 
einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen bald endlich in die Tat umsetzen 
können. Inzwischen existiert eine große gesellschaftliche Mehrheit für ein 
Tempolimit, weil es zu mehr Sicherheit, weniger Verkehrstoten, mehr Klimaschutz 
und weniger Staus führt. Wir drängen die Landesregierung, ein Tempolimit im Bund 
anzustoßen und zu unterstützen und bis zur flächendeckenden Einführung 
entsprechende Modellversuche auf Autobahnen in NRW zu starten. Innerorts setzen 
wir uns für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit ein, auf Landstraßen für Tempo 80.
E-Mobilität und Ladeinfrastruktur ausbauen
Autos und Nutzfahrzeuge mit Batterie- und Wasserstoffantrieb sind ein weiterer 
Baustein der Verkehrs- und Klimawende. Zwingende Voraussetzung für 
klimafreundliche E-Mobilität ist aber, dass die Energiewende massiv 
vorangetrieben wird. Hier fordern wir GRÜNE in NRW endlich einen 
Richtungswechsel von Bundes- und Landesregierung.
Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Deutschland, wie viele europäische 
Länder auch, ein festes Datum als Zulassungsende für Verbrennungsmotoren 
beschließt – wie es beispielsweise die Niederlande ab dem Jahr 2030 tun. Autos 
müssen konsquent nach CO2-Ausstoß besteuert werden. Außerdem braucht es ein 
klares Bekenntnis von Bund, Land und Kommunen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. 
Wo Parkraum verbleibt, soll er voranging für E-Autos genutzt werden. 
Synthetische Kraftstoffe für den Verbrennungsmotor, wie sie die deutschen 
Autohersteller und die Mineralölindustrie noch erträumen, bieten keine 
Perspektive. Sie erfordern sechsmal mehr Energie für den gefahrenen Kilometer 
als beim batterieelektrischen Antrieb. Auch Wasserstoff ist eine begrenzte 
Ressource, die nur zum Klimaschutz beitragen kann, wenn sie aus Erneuerbaren 
gewonnen werden kann. Diese begrenzte Ressource soll den Schwerlast- und 
Nutzfahrzeugen vorbehalten sein.
Nicht das Stromnetz sondern die Ladeinfrastruktur bremst aktuell den Ausbau der 
Elektromobilität im Automobilbereich. Bis zum Jahr 2030 sollen sieben bis zehn 
Millionen Elektro-PKW in Deutschland verkehren und ein Drittel der leichten und 
schweren Nutzfahrzeuge sollen auch batterieelektrisch oder mit Wasserstoff 
angetrieben werden. Hierzu braucht es nicht nur die geplanten eine Million 
öffentlichen Ladepunkte, sondern zu Hause und am Arbeitsplatz braucht es 
ausreichend Ladeinfrastruktur. 80 Prozent der Ladevorgänge finden dort statt. 
Hier müssen die Schwerpunkte beim Ladeinfrastrukturausbau liegen.
Um den Aufbau privater Ladestationen anzukurbeln, reicht es bei Weitem nicht aus 
– wie aktuell von der Bundesregierung vorgelegt –, nur die Mindestvorgaben der 
EU-Richtlinie umzusetzen. Bei neuen Gebäuden müssen deutlich mehr 
Lademöglichkeiten vorgegeben werden. Der Schwellenwert von derzeit zehn 
Parkplätzen muss gesenkt werden, damit die Regelung nicht nur bei großen 
Neubauprojekten greift. Auch die pauschale Ausnahme von unternehmenseigenen 
Gebäuden hemmt den Durchbruch der Elektromobilität. Besonders in gewerblichen 
Flotten gibt es große Potentiale für E-Autos - hier sollte BEratung und 
Förderung vorrangig ansetzen.
Zukunft des Güterverkehrs
Einen großen Teil unseres Verkehrs macht der Güterverkehr aus. Das grüne Ziel 
ist: Mehr Güter auf die Schiene und die Wasserstraße! Im Green Deal bekennt sich 
auch die EU klar dazu. 75 Prozent des Güterbinnenverkehrs, der aktuell auf der 
Straße stattfindet, soll auf die Bahn oder das Schiff verlagert werden. 
Deutschland ist da in seinen Zielen leider zurückhaltender: Auf zwölf Prozent 
soll der Anteil der Binnenschifffahrt am Güterverkehr steigen, der Anteil des 
Schienengüterverkehrs auf 25 Prozent.
Wir GRÜNE wollen, dass sich endlich mehr auf Wasser und Schiene bewegt. Wir 
setzen uns für die Reaktivierung alter Gleisanschlüsse für die Industrie ein. 
Wir schaffen Förderprogramme für multimodale Verkehre, damit vorhandene Technik 
den Warenumschlag und Einzelverkehre günstiger macht. Die Digitalisierung macht 
hier vieles möglich. Eine Mautbefreiung für kombinierte Verkehre rund 50km um 
Häfen und Güterbahnhöfe kostet nicht viel, ermöglicht aber, dass sich 
Multimodalität im Güterverkehr rechnet. Dies ist gut für das Klima und die 
Personalnot im Logistikgewerbe. Darüber hinaus sind die sozialen Regeln des EU-
Mobilitätspaketes eine Chance für die Logistik. Das Kabinenschlafverbot wird 
Liniendienste im LKW-Verkehr befördern und die Nachfrage nach stadtnahen 
Logistikflächen erhöhen. Dies ist die Gelegenheit mit der Logistikbranche an 
nachhaltigen Logistikketten zu arbeiten, zu denen auch die unterirdische 
Röhrenpost für Paletten in den Städten und alternative Antriebe gehören. 
Batterie-LKWs fahren schon auf NRWs Straßen. Brennstoff-LKW werden derzeit 
entwickelt und Gas-LKW werden in Serie hergestellt. Wir brauchen alle Antriebe, 
um den Straßengüterverkehr zu dekarbonisieren.
Einzelhandel ist das neue Online
30 Prozent unserer Wege legten wir vor der Pandemie fürs Einkaufen oder 
Erledigungen zurück - fast so viel wie wir für Beruf und Ausbildung unterwegs 
sind. Hinzu kommt der Online-Handel, der ebenfalls für Verkehr und Emissionen 
sorgt – und in der Corona-Krise kräftig wächst. Dabei können Online-Handel und 
Zulieferer unsere Einkäufe emissionssparender machen. Aktuell scheitert das vor 
allem daran, dass Haushalte mehrfach angefahren werden müssen, viel retourniert 
wird und eine zweite Infrastruktur neben dem Einzelhandel existiert.
Wir sorgen dafür, dass Wege verringert werden und Einkaufen im Laden mit Online-
Shopping verzahnt wird. Bis 2030 soll jeder Haushalt Anschluss zu Anlieferboxen 
haben, um mehrfache Zuliefer-Fahrten zu verhindern. Retouren dürfen nicht mehr 
kostenlos sein. Lieferfahrzeuge müssen emissionsfrei fahren. Unsere 
Einzelhandelsstraßen müssen online gehen, das zeigt auch gerade die Corona-
Krise, die zu einer weiteren Konzentration auf Online-Handelsgiganten führt. 
Schon jetzt unterstützt das Land auf grüne Initiative hin, Einkaufsstraßen mit 
dem Online-Handel zu verknüpfen. Der lokale Einzelhandel muss unsere erste 
Adresse beim Onlineshoppen werden, dafür muss er sich entsprechend verknüpfen. 
Und die Lieferung auf der letzten Meile kann mit dem Lastenrad erfolgen. Dafür 
fördern wir eine kluge Citylogistik, bei der die Lieferdienste miteinander 
kooperieren.
Flugverkehr reduzieren und emissionsärmer und leiser machen
Flugverkehr ist ein Bestandteil gesellschaftlicher Mobilität. Gleichzeitig 
stellen Lärm und Emissionen eine starke Belastung für Mensch und Umwelt dar. Der 
Flugverkehr hat von allen Verkehrsarten die schlechteste Klimabilanz und ist die 
am schnellsten wachsende Treibhausgasquelle.
Grüne Flugverkehrspolitik basiert auf einem Dreiklang: einen großen Teil des 
Flugverkehrs durch klimafreundliche Fortbewegungsmittel ersetzen; den 
notwendigen Flugverkehr emissionsärmer machen; und schließlich den Lärm 
reduzieren. Für uns ist klar: In einer globalisierten Welt brauchen wir 
Flugverkehr weiterhin. Wir kämpfen gegen die Klimakrise und Fluglärm, und nicht 
gegen den Luftverkehr an sich.
Gleichzeitig wollen und können wir beim Flugverkehr nicht auf die 
Wachstumserwartungen vor der Corona-Krise zurückkehren. Viele Flugreisen können 
künftig durch digitale Zusammenarbeit ergänzt und teilweise sogar ersetzt 
werden. Auch den Trend zu regionalem Tourismus in Corona-Zeiten gilt es zu 
verstetigen. Auf Kurz- und Mittelstrecken wollen wir erreichen, dass Reisen und 
Logistik künftig durch umweltfreundlichere Formen der Mobilität wie der Bahn 
abgewickelt werden und die Emissionen und Umweltbelastungen der Branche 
nachhaltig sinken.
Vor der Corona-Krise wurde eine Verdopplung der Flugpassagiere bis zum Jahr 2040 
vorhergesagt. Mit der aktuellen Effizienzsteigerung von ein Prozent im 
Luftverkehr ist klar, dass der Flugsektor bei dieser Entwicklung nicht 
klimaneutral werden kann. Deshalb ist es so wichtig, Alternativen zum Fliegen zu 
fördern: Flugstrecken unter 500 km müssen bis 2035 komplett durch Bahnreisen 
ersetzt werden. Ein Ausbau des Schienennetzes muss prioritär erfolgen, um die 
Fahrzeit zwischen möglichst vielen Orten auf max. vier Stunden zu senken und um 
die Kapazität und die Verlässlichkeit zu steigern. Außerdem fordern wir die 
Reaktivierung der europäischen Nachtzugstrecken.
NRW hat als Bundesland mit der höchsten Flughafendichte die Verantwortung, die 
Weichen für einen nachhaltigen Luftverkehr zu stellen. An keinem NRW-Flughafen 
ist ein weiterer Ausbau verkehrspolitisch erforderlich und klimapolitisch 
vertretbar. Für defizitäre Flughäfen soll es weder von Seite des Landes noch der 
Kommunen öffentliche Zuschüsse geben. Die Zeiten des Wachstums der Flughäfen 
sind vorbei.
Flugzeugbauer, Fluggesellschaften sowie Flughäfen können viel dafür tun, den 
Luftverkehr klimagerecht und leise zu machen. Forschungen zeigen, dass 
batterieelektrische Flugzeuge mit vielen Rotoren leiser und klimagerecht sein 
können. Neue Antriebskonzepte, synthetische Kraftstoffe und neue direkte 
Flugrouten können dazu beitragen, den Flugverkehr klimagerecht zu machen. Wir 
brauchen den Single-European-Sky, Konzepte für Direktflüge mit Batterien und 
Brennstoffzellen und Schritt für Schritt wachsende Beimischquoten für mit 
erneuerbaren Energien hergestelltes synthetisches Kerosin, damit auch der 
Flugverkehr zur Erreichung der Klimaschutzziele beiträgt. Damit dies gelingt, 
ist eine Flugkerosinbesteuerung dringend erforderlich.
Um die Belastung durch Fluglärm zu reduzieren, setzen wir auf mehr finanzielle 
Anreize für lärmarme Technologien (lärmabhängige Entgelte an den NRW-Flughäfen). 
Wir drängen auf eine strengere Handhabe bei den bestehenden Nachtrandzeiten und 
Nachtflugverboten. Der einzige Flughafen mit nennenswertem Nachtflugverkehr ist 
Köln/Bonn. Nächtliche Passagierflüge sind auch für die Passagiere nicht 
komfortabel. Wir wollen, dass es eine neue Betriebsgenehmigung für den Flughafen 
Köln/Bonn nur ohne nächtliche Passagierflüge gibt.
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Kommunen sind die wichtigsten Player, wenn es um die Gestaltung von Verkehr geht. In den Rats- und Kreishäusern im ganzen Land setzen wir GRÜNE uns dafür ein, die Verkehrswende vor Ort gelingt. Dafür brauchen Kommunen insgesamt mehr 
GRÜNE Verkehrswende in NRW – sauber und bezahlbar unterwegs im ganzen Land
Wir in NRW sind viel unterwegs – zur Arbeit und Ausbildung, in der Freizeit und 
im Urlaub. Mobil zu sein ist lästige Pflicht und Freude zugleich. Das zeigt sich 
gerade jetzt in der Corona-Zeit, in der sich viele über wegfallende Wege im Home 
Office freuen, wir aber gleichzeitig die Bewegungsfreiheit oft schmerzlich 
vermissen. Mobil sein bedeutet für viele Menschen Freiheit, vor allem aber 
bedeutet es, an unserer Gesellschaft teilzuhaben. 
Wir Grüne machen das Unterwegssein in NRW bequem, sicher, stressfrei und für 
alle bezahlbar. Und gleichzeitig sorgen wir dafür, dass unsere Mobilität nicht 
weiter das Klima aufheizt, lärmt und die Luft in unseren Städten verschmutzt. 
Grundlage unserer Politik ist das Pariser Klimaabkommen sowie der Bericht des 
Weltklimarates zum 1,5-Grad-Limit. Um die Klimakrise abzuwenden, müssen wir auch 
in NRW auf den 1,5 Grad-Pfad kommen.Nirgends verfehlen Deutschland und damit 
auch NRW ihre Klimaschutzverpflichtungen so krachend wie beim Verkehr, der 
immerhin für ein Fünftel aller Emissionen verantwortlich ist. Während in anderen 
Sektoren die Emissionen in den letzten 30 Jahren deutlich gesunken sind, sind 
sie beim Verkehr im gleichen Zeitraum sogar leicht angestiegen. Dafür ist 
größtenteils der Straßenverkehr verantwortlich. So kann und darf es nicht 
weitergehen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland allein mehr als 70.000 Menschen vorzeitig an 
den gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung. Von schlechter Luft sind 
besonders die Menschen betroffen, die sich ein Wohnen und Arbeiten abseits der 
stark belasteten Hauptverkehrsachsen nicht leisten können. Zudem sind Menschen, 
die unter Luftverschmutzung leiden, durch die Belastung der Atemwege und 
Blutgefäße besonders anfällig für eine schwere Coronavirus-Infektion. Die 
Verkehrswende ist daher eine soziale Frage und starker Gesundheitsschutz.
Die Verkehrswende ist machbar. Mobil sein und gleichzeitig einen Beitrag zum 
Klimaschutz und für saubere Luft leisten – das lässt sich vereinbaren. Immer 
mehr Menschen setzen in ihrem Alltag bereits auf umweltfreundliche Mobilität und 
erwarten von der Politik, dass sie dafür die richtigen Rahmenbedingungen 
schafft. Wir GRÜNE nehmen diesen Auftrag an und orientieren uns dabei an 
strahlenden Vorbildern aus den Niederlanden, Kopenhagen, Wien, Paris und Berlin. 
Hier treiben Bürger*innen, Politik und Wirtschaft gemeinsam visionäre Änderungen 
voran. Auch in NRW wollen wir, dass Verkehrspolitik die Perspektive der 
Windschutzscheibe verlässt und beim ersten Schritt vor die eigene Haustür 
ansetzt. Denn hier beginnen alle unsere Wege. Etwa die Hälfte aller Wege sind 
kürzer als 3 Kilometer . Wir sorgen dafür, dass alle – auch Familien, Jung und 
Alt und Menschen mit Behinderungen– diese täglichen Wege sicher und komfortabel 
zu Fuß und mit dem Rad zurücklegen können. Dafür schaffen wir lebenswerte 
Innenstädte und mehr Platz für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen. Bei 
längeren Strecken setzen wir auf ein starkes Netz aus Bus und Bahn und auf 
vernetzte, geteilte und emissionsfreie Verkehrsmittel. Unser Ziel ist, dass alle 
Menschen in NRW auch ohne eignes Auto mobil sein und teilhaben können beenden 
die jahrzehntelange autofixierte Politik in Nordrhein-Westfalen und fördern die 
Verkehrsmittel, die unserer Gesundheit, unserer Umwelt und unserem Zusammenleben 
gu tun.
Die Corona-Pandemie verändert vieles – auch beim Verkehr. Wir erleben einen 
schwerwiegenden Einbruch der Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen. Fahrradfahren 
erlebt gleichzeitig einen Boom. Und das private Auto scheint sich für viele in 
der Krise als einer der letzten sicheren Rückzugsräume gegen die 
Ansteckungsgefahr zu entwickeln. Umso wichtiger ist jetzt der politische Einsatz 
für mehr Platz in unseren Städten, für das Fahrrad als Verkehrsmittel der kurzen 
und mittleren Wege, und für die Absicherung der Verkehrsunternehmen und einen 
Investitionsschub für Bus und Bahn. Eine kluge Verkehrspolitik in Zeiten der 
Pandemie muss den Umbau zu mehr klimafreundlicher und nachhaltiger Mobilität 
fest im Blick behalten. Dafür bieten sich auch neue Perspektiven – so zeigt uns 
die Corona-Krise eindrucksvoll, welche Potentiale im Homeoffice und Online-
Veranstaltungen liegen. Behalten wir diese digitale Kultur, wo möglich, bei und 
fördern sie politisch, kann gerade der Pendelverkehr in NRW entlastet werden.
Wir machen die Zwanziger zum Jahrzehnt der Schiene
Das Herzstück der Verkehrswende in NRW ist der öffentliche Personennahverkehr. 
Bisher werden lediglich 8,5 Prozent der Wege in NRW mit Bus und Bahn 
zurückgelegt - da ist noch viel Luft nach oben. Aus Ländern wie der Schweiz oder 
Österreich wissen wir: Der Umstieg kann nur bei einem guten Angebot gelingen. 
Bus und Bahn müssen aus Sicht der Nutzer*innen eine vergleichbare Qualität und 
Flexibilität wie das Autofahren liefern.
Deshalb setzen wir auf einen Schritt-für-Schritt-Plan für attraktiven Nahverkehr 
in NRW: Die grüne Mobilitätsgarantie schafft ein verlässliches Mindestangebot an 
Bus- und Bahnverbindungen. Dafür sorgt ein großes Investitionsprogramm in den 
Ausbau und die Modernisierung der Strecken und Fahrzeuge. Schritt für Schritt 
führen wir zudem ein günstiges Ticket für alle Bürger*innen in NRW ein, das 
jedem und jeder den Zugang zu einem umfassenden Verkehrsangebot sichert. Und 
kurzfristig gilt es, Bus- und Bahnfahren pandemiefest zu machen.
Bus und Bahn – sicher durch die Pandemie
Aktuell pendeln weniger Menschen zur Arbeit und bleiben im Home-Office. 
Zusätzlich steigen viele auf Rad und Auto um - aus Angst sich in Bus und Bahn 
anzustecken. Die Verkehrsunternehmen verzeichnen in der Pandemie enorme 
Fahrgast- und Umsatzeinbußen. Bus und Bahn brauchen deshalb einen 
Rettungsschirm! Bund und Länder müssen auch über 2020 hinaus klare 
Finanzierungszusagen machen, um diesen wichtigen Teil der Daseinsvorsorge 
abzusichern, Unternehmensinsolvenzen abzuwenden und Arbeitsplätze zu sichern. 
Die Verkehrsunternehmen brauchen stärkere finanzielle Unterstützung, um die 
bisherigen Defizite auszugleichen und das Angebot nicht nur aufrecht zu halten, 
sondern auszuweiten, damit wieder mehr Fahrgäste den ÖPNV dauerhaft nutzen und 
sie den erforderlichen Sicherheitsabstand einhalten können. Gleichzeitig muss 
die Landesregierung dafür sorgen, dass der Verkehr entzerrt wird und 
insbesondere Schüler*innen nicht gezwungen sind, in überfüllte Busse und Bahnen 
zu steigen - durch versetzte Schulanfangszeiten und das Lernen im Wechsel- und 
Kleingruppenmodell, wie wir GRÜNE es für NRW schon seit Monaten fordern. Das 
Land muss Vorbild sein und seinen Mitarbeitenden verstärkt Homeoffice-Lösungen 
und mobiles Arbeiten ermöglichen sowie die Büroanfangs- und -endzeiten so 
flexibel wie möglich gestalten. Die Landesregierung muss gleichzeitig bei der 
Wirtschaft in NRW für ebensolche Maßnahmen werben.
Grüne Mobilitätsgarantie
Wir führen eine echte Mobilitätsgarantie für Nordrhein-Westfalen ein. So finden 
alle Menschen überall in NRW ein Mindestangebot an Bus- und Bahnverbindungen, 
auf das sie sich verlassen können.
Als verbindliche Mindeststandards für NRW definieren wir die Mobilitätsgarantie 
so:
- Mindestens einmal die Stunde kann jede*r Einwohner*in in NRW ein 
öffentliches Verkehrsangebot nutzen - wochentags mindestens von 5.30 Uhr
bis 22.30 Uhr. Samstags gibt es mindestens stündlich, sonntags alle zwei
Stunden von 9.30 Uhr bis 21.30 Uhr eine Verbindung. Freitags und samstags
kann man von den größeren Orten auch bis 1.30 Uhr verlässlich mit Bus und
Bahn ins Umland fahren. Die Angebote sind vertaktet, auf andere Busse und
die Bahn abgestimmt, so dass der Umstieg attraktiv wird. 
- Im Einzugsbereich der Großstädte sind die Einwohner*innen mit Bus und Bahn 
von 4.30 Uhr bis 23.30 Uhr mindestens jede halbe Stunde, sonntags
mindestens jede Stunde angebunden. 
- Alle geschlossenen Ortschaften mit mehr als 200 Einwohner*innen werden an 
den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. Ab 500 Einwohner*innen
werden Orte an den Linienverkehr angeschlossen. 
- Ein attraktives regelmäßiges Angebot auch am Wochenende heißt nicht 
zwangsläufig, dass im Stundentakt leere Busse durch die Dörfer gondeln
müssen. Flexible Bedienkonzepte via App, traditionelle Ruf- oder
Bürgerbusse sind gute begleitende Angebote dort, wo ein attraktiv
getakteter Busverkehr im Regelbetrieb kaum genutzt würde. 
- Gut erreichbare Haltestellen: In der Regel sind Bus- und Bahnhaltestellen 
in Städten höchstens 300, andernorts höchstens 500 Meter Luftlinie von der
eigenen Wohnung entfernt. 
Qualität- und Ausbauoffensive für Bus und Bahn
Um die Mobilitätsgarantie umzusetzen, müssen die Kapazitäten im Öffentlichen 
Nahverkehr deutlich ausgebaut und klimafreundlichere Fahrzeuge beschafft werden. 
Dazu brauchen wir hunderte Kilometer neuer Strecken und die Reaktivierung von 
stillgelegten Strecken. Engpässe an landesweit bedeutsamen Knotenpunkten müssen 
durch Ausbau behoben und die Signaltechnik digitalisiert werden. Um Lücken im 
Schienennetz zu schließen und schienenferne Orte anzubinden, wird die 
Landesförderung für regionale Schnellbuslinien deutlich erhöht.
Unsere Bahnhöfe machen wir wie vielerorts in den Niederlanden zu großzügigen und 
komfortablen Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs, damit die deutlich 
gestiegenen Fahrgastzahlen in den Bahnhöfen auch willkommen sind. Hier kommen 
alle Mobilitätsangebote zusammen: sichere Abstellmöglichkeiten für Rad und 
Gepäck sowie Sharing-Angebote für Fahr- und Lastenräder, Leihroller und Car-
Sharing. In den kommenden Jahren wollen wir, dass 400 neue Mobilstationen in 
ganz NRW entstehen. Um die Bahnhöfe brauchen wir neue, dichte urbane Zentren mit 
Einkaufsmöglichkeiten, Verwaltungs- und Bürogebäuden, um kurze Wege zu 
gewährleisten. So wird das Pendeln mit Bus und Bahn zusätzlich attraktiv.
Auch Komfort und Sicherheit beim Reisen sind wichtig, damit Bus und Bahn 
attraktiv werden. Wir fördern beheizte und geschlossene Wartebereiche und 
verbessern die Sauberkeit in den Sanitärbereichen in Bahnhöfen und Zügen. Zudem 
sorgen wir für ausreichende Infrastruktur zur Einhaltung der notwendigen 
Hygienebedingungen für Fahrgäste. Kostenloses WLAN an Bahnhöfen, in Zügen und 
Bussen machen wir zum Standard. Und wir verbessern die Verspätungswarnung mit 
Alternativrouten-Vorhersage für eine möglichst reibungslose Fahrt.
Öffentliches Geld für öffentlichen Nahverkehr!
Wir fordern: mehr öffentliches Geld für öffentlichen Verkehr! Denn unser 
Verkehrsproblem ist zuallererst ein Investitionsproblem. Jahrzehntelang wurde zu 
wenig und an der falschen Stelle investiert. Besonders die Kommunen leben seit 
fast zwei Jahrzehnten von ihrer Substanz. Allein die kommunale 
Verkehrsinfrastruktur in NRW hat bereits einen jährlichen Investitionsbedarf von 
drei Milliarden.
Wir brauchen mehr Geld für Busse und Bahnen, Schienen und Technik. Nur so können 
wir die Mängel, die über den Sparkurs der letzten Jahre entstanden sind, 
beseitigen und unsere Infrastruktur so ausbauen, dass die Mobilitätsgarantie 
erfüllt werden kann. Hinzu kommen kurzfristige Investitionen, um den 
öffentlichen Nahverkehr krisenfest und zukunftssicher machen.
Einiges kommt aktuell schon in Bewegung: In der letzten Regierungsbeteiligung 
haben wir uns lange für eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel für NRW 
eingesetzt. Nun erhält NRW vom Bund für den Nahverkehr auf Schienen insgesamt 
etwa sechs Milliarden Euro zusätzlich bis 2031. Mit der Überarbeitung des 
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) wird der Ausbau von Bus und Bahn in 
und rund um die Städte endlich stärker gefördert. Die grünen Forderungen, auch 
kleinere Vorhaben und die Sanierung bestehender Infrastruktur zu unterstützen, 
werden endlich verwirklicht.
Doch für eine umfassende Verkehrswende ist das noch zu wenig. Der Bund hat 
Klimaschutz als nationale Aufgabe definiert und den Verkehrssektor als ein 
zentrales Feld identifiziert, in dem umgesteuert werden muss. Deshalb ist er 
auch in der Pflicht, den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und 
Schienenverkehrs finanziell in deutlich stärkerem Maße zu unterstützen. Die 
nachholende Erneuerung sanierungsbedürftiger Infrastruktur sollte endlich 
mittels eines Infrastrukturfonds von Bund und Ländern auf den Weg gebracht 
werden. Weitere Mittel stehen bereit, wenn wir die steuerlichen Förderung 
unsinniger Mobilität endlich beenden: Allein die Abschaffung des Diesel- und 
Dienstwagenprivilegs bringt Einnahmen von acht Milliarden Euro. Wir wollen mit 
diesen Mitteln den ÖPNV ausbauen. Die neun derzeit reaktivierten Strecken in 
Nordrhein-Westfalen sind zu wenig. Bahnstrecken, die zu einer Verbesserung der 
Mobilität führen und wirtschaftlich betrieben werden können, sollen reaktiviert 
werden, ohne andere Mobilitätsformen wie den Radverkehr zu benachteiligen. 
Gleichzeitig wollen wir prüfen, ob das Nutzen-Kosten-Kriterium noch zeitgemäß 
ist und durch Kriterien der Klimawirksamkeit mindestens ergänzt wird.
Eine echte Ausbauoffensive bei Bus und Bahn muss auch entsprechend ausreichend 
finanziert werden. In NRW ist unser Ziel, ein Sanierungs- und Ausbauprogramm für 
die nächsten zehn Jahre auf den Weg zu bringen, das 200 € pro Einwohner*in und 
Jahr umfasst. Das bedeutet in etwa eine Verdopplung der bisherigen Pro-Kopf-
Ausgaben. Dass diese Zahl nicht utopisch ist, zeigt uns Luxemburg: Dort 
investiert der Staat derzeit 600 € pro Einwohner*in.
Investitionen und Ausbau brauchen nicht nur Geld, sondern auch Kompetenz. Die 
drei übergeordneten Zweckverbände, das bei ihnen angesiedelte Zukunftsnetz 
Mobilität NRW und die Kompetenzzentren in NRW stehen für einen Großteil der 
anstehenden Aufgaben bereit und sind gut darauf vorbereitet. Zusätzlich brauchen 
wir zur Koordination, zur Planung und zum Unterhalt zukünftiger Infrastruktur 
sowie zur Koordinierung und zum Abgleich einheitlicher Tarife und 
Linienkonzeptionen, die verbundübergreifend und von landesweiter Bedeutung sind, 
einen neuen Träger. Hierfür wollen wir eine Landesverkehrsgesellschaft als 
Anstalt öffentlichen Rechts prüfen.
Mobilität Grenzenlos denken
NRW liegt im Herzen Europas. Ein gut ausgebauter ÖPNV verbindet die Menschen und 
stärkt die Wirtschaft in den Grenzregionen. Uns verbinden über 99 Km eine 
gemeinsame Grenze mit Belgien und über 395 Km mit den Niederlanden. Durch die 
immer weitergehende europäische Integration sind diese Grenzen für viele 
Menschen bei uns heute im Alltag nicht mehr zu spüren. Täglich pendeln 42.710 
Arbeitnehmer*innen in die Niederlande und alleine in der Städteregion Aachen 
arbeiten über 4000 Menschen mit Wohnsitz in Belgien. Ein gut ausgebauter 
grenzüberschreitender ÖPNV verbindet und trägt zur vertieften europäischen 
Integration bei.Bereits heute gibt es zwischen Aachen und Maastricht eine 
Busverbindung im 15-Minuten Takt. Wir wollen dafür sorgen, dass solche 
Erfolgsmodelle der grenzüberschreitenden ÖPNV-Linien weiter ausgebaut werden. 
Dafür fördern wir die Kooperation zwischen den Verkehrsverbünden und machen die 
Anwendung eines einheitlichen Tarifs bis zu einem Linienendpunkt jenseits der 
Grenze zum Standard. Dabei werden bei gemeinsamen Linien Zeitkarten aus beiden 
Verkehrsverbünden auf der gesamten Strecke akzeptiert.
Schritt für Schritt zu günstigen und einfachen Tickets
Auch wenn es bereits eine Reihe günstiger Tickets in NRW gibt, bleibt es für die 
Nutzer*innen eher unübersichtlich, besonders, wenn sie über die Grenzen des 
eigenen Tarifverbundes hinausfahren. Wir wollen deshalb ein günstiges und 
attraktives Angebot für ganz NRW schaffen. Das muss Hand in Hand gehen mit dem 
Ausbau und der Mobilitätsgarantie, damit die Nutzer*innen günstiger Tickets auch 
ein entsprechendes Angebot vorfinden. Unser Ziel ist es, in zehn Jahren das NRW-
Bürger*innenticket einzuführen, das landesweit für alle öffentlichen 
Verkehrsmittel gilt und solidarisch finanziert wird.
Auf dem Weg zum Bürger*innenticket schaffen wir zunächst Tickets für immer mehr 
Personengruppen, angefangen mit einem kostenfreien Ticket für Schüler*innen und 
junge Menschen bis 18 Jahre. Wir bauen soziale Ticketangebote sowie das 
Jobticket aus und machen dieses Schritt für Schritt zur Pflicht für öffentliche 
Arbeitgeber wie Kommunen, Landes- und Bundesbehörden. Und wir unterstützen 
Bürger*innentickets in Kommunen mithilfe einer Experimentierklausel. Das von 
einer Bürgerinitiative entwickelte „Solidarische Bürgerticket Wuppertal“ wurde 
von der Landtagsfraktion mit Hilfe eines Gutachtens überprüft. Dieses zeigt, 
dass ein solches Ticket mit wenigen gesetzlichen Anpassungen umsetzbar wäre.
Auf dem Weg zum landesweiten Bürger*innenticket müssen auch neue 
Finanzierungsmodelle eröffnet werden. In anderen europäischen Ländern gibt es 
diese bereits und sie bieten Kommunen, Regionen oder Verbünden finanzielle 
Spielräume für den Ausbau des ÖPNV. Wir wollen auf Landesebene die gesetzlichen 
Grundlagen schaffen, um zunächst derartige kommunale Finanzierungsinstrumente im 
Rahmen einer Experimentierklausel einzuführen, Nutznießer*innen einer ÖPNV-
Anbindung an den Kosten zu beteiligen oder eine Arbeitgeber*innenabgabe zu 
ermöglichen. Auch für die Einführung eines solidarischen Bürger*innentickets 
oder eines verpflichtenden Jobtickets muss das Land die Gemeinden und Kreise zum 
Erlass einer Nahverkehrsbeitragssatzung im KAG (kommunales Abgabengesetz) 
befähigen.
Multimodale Mobilität fürs Umland und die ländlichen Räume
Rund zwei Drittel von NRW sind ländlich geprägte Räume. Ein Drittel der 
Menschen, ca. sechs Millionen, leben hier. Gerade im ländlichen Raum erleben 
viele Menschen eine Verschlechterung des Angebots im Nahverkehr und der 
Lebensbedingungen – etwa wenn Schulen zusammengelegt werden, Kliniken oder 
Arztpraxen schließen und zentralisiert werden, oder Einkaufsmöglichkeiten oder 
Freizeitangebote nur noch mit dem Auto erreichbar sind. Obwohl viele Menschen 
auch beruflich in den nächstgrößeren Ort pendeln müssen, ist in vielen Städten 
und Regionen der Schulbus das einzige ÖPNV-Angebot. Dadurch sind gerade junge 
Menschen abhängig von ihren Eltern oder einem eigenen Fahrzeug. Und der Mangel 
an öffentlichem Verkehr kann für ältere Menschen, die nicht mehr fahren können, 
existenzbedrohend sein. Doch auch für die Wirtschaft in ländlicheren Regionen 
ist ein fehlendes ÖPNV-Angebot problematisch und macht sie unattraktiv. 
Beispielsweise sind viele Auszubildende darauf angewiesen, von ihren Eltern zum 
Ausbildungsbetrieb gebracht zu werden.
Verlässliche, bezahlbare Mobilität und ein Beitrag zum Klimaschutz – wir wollen 
beides für den ländlichen Raum. Wir richten dabei auch den Blick auf 
Nachbarländer, in denen kein Ort zu klein ist, um sinnvoll an klimafreundliche 
Mobilitätsangebote angebunden zu sein. Für die grüne Mobilitätsgarantie 
erweitern wir das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln im ländlichen Raum und 
setzen auf multimodale Mobilität – also Unterwegssein mit verschiedenen 
Verkehrsformen, die optimal miteinander vernetzt sind.
Damit die grüne Mobilitätsgarantie auf dem Land funktioniert, schaffen wir neue 
Schnellbuslinien zwischen den ländlichen Zentren. Gleichzeitig müssen die 
Bahnachsen in die Ballungsräume gestärkt werden. Neue Siedlungen müssen 
vorrangig entlang vorhandener ÖPNV-Achsen geplant werden, um von vornherein 
einen guten Anschluss zu sichern.
Das klassische Angebot von Bus und Bahn wird verknüpft mit dem Radverkehr und 
flexiblen, vernetzten Angeboten. Wir schaffen im ganzen Land Mobilstationen mit 
Park and Ride, Carsharing und sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten. Wir bauen 
ein landesweites Netzwerk von Radschnellwegen und Radrouten, auf denen man 
sicher und weitestgehend kreuzungsfrei mit dem Fahrrad unterwegs ist. Damit das 
passiert, muss das Land NRW die Verantwortung für den schnellen Ausbau annehmen 
und darf sie nicht auf Kommunen abwälzen.
Öffentliches und privates Carsharing ergänzen diese Angebote. Dabei wollen wir 
mit intelligenten Lizensierungsverfahren erproben, bei denen Carsharing-Anbieter 
im Stadtgebiet bevorzugte, feste Standorte erhalten und im Gegenzug auch in 
ländlichen Räumen ein Angebot schaffen.In dünn besiedelten Gegenden muss es 
möglich sein, gegen ein festes Entgelt andere Menschen mitzunehmen – gesteuert 
von einer kommunalen Plattform nach festen Regeln. Auch das automatisierte 
Fahren hat seinen Platz in der Verkehrswende, wenn es vorrangig auf geteilte 
Angebote setzt. Deshalb fördern wir Labore für automatisierte Shuttles in den 
ländlichen Räumen.
Bus und Bahn in den Ballungsräumen ausbauen
NRWs Nahverkehr stößt in den Ballungsräumen im Rheinland und in der Metropole 
Ruhr immer mehr an seine Kapazitätsgrenzen. Insbesondere zu den 
Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags sind Busse und Bahnen überfüllt und 
unzuverlässig.
In zehn Jahren wird mit dem Rhein-Ruhr-Express zwischen Dortmund und Köln alle 
15 Minuten ein schneller Regionalzug, der Großstädte der Metropole Ruhr und dem 
Rheinland verbindet, unterwegs sein. Wir GRÜNE haben uns in der Vergangenheit 
wie keine andere Partei für dieses Projekt stark gemacht. Die steigenden 
Fahrgastzahlen zeigen jedoch: Der RRX allein wird nicht reichen, um hochwertigen 
Nahverkehr zwischen Rhein und Ruhr zu gewährleisten. Deshalb möchten wir mit 
diesen Maßnahmen den Schienenverkehr in den Ballungsräumen stärken.
Um den regionalen Schnellverkehr zu entlasten, soll das S-Bahnnetz in NRW massiv 
ausgebaut werden. Etwa 50 Jahre nach dem Beginn des S-Bahnbaus in NRW, läuten 
wir die Zeit der S-Bahn Rhein-Ruhr 2.0 ein. So fordern wir eine Verdopplung der 
S-Bahnstationen in den nächsten zehn Jahren, neue Linien und mindestens einen 
15-Minutentakt von früh morgens bis in den Abend auf allen Linien. Die dafür 
nötigen Bauvorhaben sollen zügig geplant und mit Geldern von Bund, Land und der 
DB gebaut werden. So bauen wir ein zweites Rückgrat für NRWs Nahverkehr auf, das 
nah an den Nutzer*innen ist!
Auch in den späten Abendstunden und in der Nacht gibt es in den Ballungsräumen 
ein hohes Mobilitätsbedürfnis. Um diesem nachzukommen, sollen künftig S-Bahnen 
die ganze Nacht fahren und durch die wichtigsten Expressangebote ergänzt werden 
– auch werktags. So kommt man zu jeder Zeit sicher nach Hause!
Ein starkes S-Bahnnetz braucht starke Zubringerverkehre. Deshalb sollen Busse 
und kommunale Bahnen mindestens im S-Bahntakt die S-Bahnstationen direkt 
anfahren. Hierfür soll das Land die Kommunen finanziell unterstützen und sich an 
den Betriebskosten beteiligen.
Neue digitale Infrastruktur erhöht auch in den Städten die Kapazität der 
Infrastruktur. Jedoch ist die Digitalisierung mit hohen Kosten verbunden. 
Besonders im Ruhrgebiet sind diese Investitionen kaum zu stemmen. Damit sich die 
Kommunen diese wichtige Investition in ihre Zukunft leisten können, möchten wir 
als Land die Kommunen hierbei finanziell unterstützen. Gleiches gilt für den 
Erhalt vorhandener Infrastruktur. Zukünftig soll sich das Land an 
Erhaltungskosten beteiligen, um insbesondere Streckenstilllegungen zu 
verhindern.
Freie Fahrt fürs Fahrrad
Das Fahrrad gewinnt für kurze und mittlere Distanzen immer mehr an Bedeutung. 
Die Verkäufe von Fahrrädern und E-Bikes steigen seit Jahren an. Ebenso die Zahl 
der Wege, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden: Aktuell liegt der Anteil des 
Radverkehrs in NRW bei rund elf Prozent. In den Städten ist die deutliche 
Zunahme des Radverkehrs nicht nur spür- sondern auch messbar. So ist 
beispielsweise in Düsseldorf der Radverkehr im Jahr um mehr als 22 Prozent 
gestiegen. Der Vergleich mit anderen Ländern macht aber deutlich, dass hier noch 
viel Luft nach oben ist. Die Volksinitiative “Aufbruch Fahrrad” fordert deshalb 
bis 2025 eine Erhöhung auf 25 Prozent – ihr Erfolg zeigt, dass viele Menschen in 
NRW bessere Bedingungen für den Radverkehr wollen. Denn nur durch eine sichere, 
komfortable und gut vernetzte Fahrradinfrastruktur sind die Menschen gerne 
bereit, aufs Fahrrad umzusteigen. Nicht nur bei den großen Fahrrad-Vorbildern 
Niederlande und Kopenhagen, auch in Deutschland tut sich mittlerweile etwas: 
Bundesländer wie Berlin machen vor, wie die Fahrradwende funktionieren kann. Der 
Straßenraum wird neu aufgeteilt und das Radfahren durch breite und gut 
ausgebaute Wege, Grüne Welle für Fahrräder, ausreichende Stellplätze und 
Verknüpfung mit dem ÖPNV etc. komfortabler, schneller und sicherer gemacht. Wir 
wollen, dass auch NRW in Sachen Radverkehr endlich auf die Überholspur wechselt. 
Das ist machbar, denn verglichen mit dem öffentlichen Nahverkehr ist eine 
verbesserte Infrastruktur für das Fahrradfahren relativ schnell und 
kostengünstig umzusetzen.
Wir arbeiten an einem Radverkehrsgesetz für NRW, das für sicheres und 
komfortables Radfahren in und zwischen Orten sorgt und seinen Namen verdient. 
Wir schaffen damit ein dichtes Radwegenetz, das alle relevanten 
Radwegeverbindungen abdeckt. Dazu bauen wir ein Hauptroutennetz mit 
Radschnellwegen und Radvorrangrouten auf, an das alle Gemeinden in NRW 
angeschlossen sind. Dieses überörtliche Netz wird durch lokale Radwegenetze 
ergänzt, die je nach örtlicher Gegebenheit als "Protected Bike Lanes" an 
mehrspurigen Straßen, breiten markierten Radwegen entlang der Fahrbahnen sowie 
Fahrradstraßen ausgestaltet werden.
Dafür stellen das Land, die regionalen Gliederungen und die Kommunen jeweils für 
ihren Bereich verbindliche Angebotsplanungen auf. In diesen sind die zur 
Erreichung der Ziele notwendigen Maßnahmen aufgeführt, entsprechend priorisiert 
und mit finanziellen Mitteln und personellen Ressourcen hinterlegt. Dazu gehört 
auch, dass sowohl beim Landesbetrieb Straßen.nrw, bei den Bezirksregierungen und 
in den kommunalen Verkehrsverwaltungen Fachabteilungen für den Radverkehr 
gebildet werden, die die Planungen voranbringen und den Bau umsetzen. Im 
Landesministerium wird ein zentrales Referat für die Planung und Umsetzung des 
Fahrradgesetzes eingerichtet. Landesweit müssen Organisationen, Strukturen und 
Abläufe der Radverkehrsförderung so gestaltet werden, dass sie dem schnellen 
Radausbau förderlich sind. In allen Institutionen, die in Entscheidungen rund um 
Planung und Bau beteiligt sind, muss der Radverkehr einen höheren Stellenwert 
bekommen.
Radfahren so sicher wie möglich zu machen, ist unser wichtigstes Ziel. Denn 
viele Menschen fühlen sich zu unsicher, das Rad für ihre Wege zu nutzen und sich 
auf schmalen Radwegen oder im dichten Autoverkehr zu bewegen. Radfahrende haben 
kein „Blechkleid“, das sie vor Unfällen schützt. In der Unfallstatistik sind 
deshalb jedes Jahr viele tote oder schwer verletzte Menschen zu beklagen. Wege, 
Kreuzungen und Regeln müssen deshalb selbsterklärend und so aufgebaut sein, dass 
Fehler einzelner Verkehrsteilnehmer*innen keine tödlichen Folgen haben. Nur so 
werden sich mehr Menschen aller Altersklassen trauen, aufs Rad zu steigen und 
sich auch wirklich sicher fühlen. „Vision Zero“ – keine Verkehrstoten – ist 
unsere Leitlinie, die wir im Fahrradgesetz verankern und damit die 
Landesregierung verpflichten, Lösungen zu entwickeln. In der Folge schwerer 
Unfälle mit Fahrradbeteiligung sollten die jeweiligen Kreuzungen und 
Straßenabschnitte grundsätzlich auf ihre Sicherheit hin überprüft werden.
Um den Mobilitätsbedürfnissen möglichst gerecht zu werden, ist vor allem die 
Verknüpfung zwischen ÖPNV und Radverkehr enorm wichtig. An allen Haltepunkten 
des Schienenverkehrs bauen wir ausreichende und sichere 
Fahrradabstellmöglichkeiten. An den größeren Haltestellen und Bahnhöfen 
errichten wir Fahrradstationen mit entsprechendem Serviceangebot, in denen 
hochwertige Fahrräder sicher abgestellt und E-Bikes geladen sowie Reparaturen 
durchgeführt und Leihräder gemietet werden können. Fahrräder sollen in allen 
Fahrzeugen des ÖPNVs und des Schienenverkehrs mitgenommen werden dürfen, auch in 
den Fernverkehrszügen der Bahn. An Mobilstationen entstehen sichere 
Fahrradabstellmöglichkeiten und stehen Leihfahrräder zur Verfügung. Außerdem 
wollen wir den Bau von Fahrradgaragen fördern und Autoparkhäuser auch für das 
Abstellen von Fahrrädern nutzen. Damit in Wohngebieten und Einkaufsstraßen 
genügend Abstellmöglichkeiten vorhanden sind, wollen wir Parkplätze auch zum 
Abstellen von Fahrrädern nutzen und Platz für Lastenfahrräder schaffen. Klar 
ist: Mehr Platz fürs Rad, mehr Platz für Zufußgehende heißt weniger Platz für 
das Auto. Durch den Rückbau von Straßen und Parkplätzen zu Rad- und Fußwegen, zu 
Plätzen zum Spielen und Verweilen schaffen wir eine Stadt für Menschen und nicht 
für Autos.
Im Gegensatz zu E-Autos wird die Anschaffung von E-Bikes nicht öffentlich 
gefördert. Dies wollen wir ändern und auch für den Kauf von E-Bikes oder 
hochwertigen Fahrräder entsprechende Prämien zahlen, wenn dafür das eigene Auto 
abgemeldet wird. Unabhängig davon fördern wir den Kauf von Lastenrädern, sowohl 
für den Privatgebrauch als auch für Betriebe und Unternehmen.
Digitalisierung für die Verkehrswende richtig nutzen
Die Digitalisierung bietet große Chancen, Klimaschutz und Mobilität im 
ländlichen Raum zusammenzubringen – vorausgesetzt, wir setzen sie richtig ein. 
Wichtig ist, dass Bus und Bahn das Herzstück der vernetzten, digitalen Mobilität 
bilden – sonst führt die Digitalisierung schnell zu mehr statt weniger privatem, 
motorisierten Verkehr. Mobilitätsplattformen der öffentlichen Hand stellen Bus 
und Bahn ins Zentrum der vernetzen Mobilität und gewährleisten Datenschutz und 
Datensparsamkeit. Private Anbieter sollen verpflichtet werden, Schnittstellen zu 
diesen öffentlichen Plattformen bereitzustellen. Voraussetzung für eine solche 
Mobilität der Zukunft ist ein starkes 5G-Netz. Nicht zuletzt eröffnet uns die 
Digitalisierung neue Möglichkeiten, Wege zur Arbeit oder Dienstreisen durch 
Homeoffice zu vermeiden.
30 emissionsfreie Städte bis 2030
Unsere Städte und Gemeinden sind der Ort, an denen Verkehrswende stattfindet. 
Kommunen sind die wichtigsten Player, wenn es um die Gestaltung von Verkehr 
geht. In den Rats- und Kreishäusern im ganzen Land setzen wir GRÜNE uns dafür 
ein, die Verkehrswende vor Ort gelingt. Dafür brauchen Kommunen insgesamt mehr 
Unterstützung von Bund und Land.
Die Verkehrs- und Antriebswende braucht Pioniere, die zeigen, welche 
Lebensqualität durch eine Neuaufteilung des öffentlichen Raums und alternative 
Antriebe entsteht. Wir wollen, dass nach niederländischem Vorbild die 30 größten 
nordrhein-westfälischen Städte emissionsfrei werden. Dafür fördern wir den 
emissionsfreien und schnellen Nahverkehr und bauen breite Radwege in sehr guter 
Qualität.
Eine wichtige Rolle spielt auch das Zufußgehen. Es ist nicht nur gesund, 
umweltfreundlich und kostenlos – um mehr Fußverkehr zu fördern, braucht es auch 
keine aufwändige technische Infrastruktur oder immense zusätzliche Flächen. Wir 
sorgen dafür, dass das Land die Kommunen unterstützt, fußgänger*innenfreundlich 
zu werden – etwa mit Mitteln für Fußverkehrsbeauftragte oder -konzepte. Wir 
schaffen mehr Platz für Fußgänger*innen und spielende Kinder – auch durch 
autofreie Gebiete oder shared spaces. Wir sorgen dafür, dass Bürgersteige und 
Plätze zum Austausch und Verweilen einladen, weil sie geräumig sind, und nicht 
von parkenden Fahrzeugen oder Mülltonnen verstellt werden. Wir sorgen für 
sichere Überquerungen und barrierefreie Wege für Fußgänger*innen.
Schrittweise wird Parkraum nur noch für emissionsfreie Autos bereitgestellt und 
insgesamt reduziert. Falschparken auf Gehwegen muss stärker geahndet werden. 
Zusammen mit mehr Umweltspuren und komfortablem und gut vernetztem Carsharing 
wird das dazu führen, dass deutlich weniger PKW pro Einwohner*in als heute in 
den Städten stehen und fahren – einfach, weil die meisten Leute bequemer und 
schneller autofrei unterwegs sind, sofern man nicht allzu viel transportieren 
muss oder komplizierte Wege hat. Unser Ziel ist es, die Zahl der PKW pro 
Einwohner*in jedes Jahrzehnt um ein Drittel zu senken, so dass wir 2050 bei den 
vom Umweltbundesamt empfohlenen 150 PKW pro Einwohner*in stehen. Dadurch 
entsteht auch mehr Platz fürs Leben in unseren Städten.
Zeit für echte Planungsbeschleunigung und -vereinfachung
Planungs- und Genehmigungsverfahren im Bereich der Verkehrsinfrastruktur dauern 
zu lange. Noch immer liegen zwischen Planung und Baufreigabe von Projekten oft 
viele Jahre, mitunter sogar Jahrzehnte. Insbesondere dem Klimaschutz dienliche 
Projekte müssen schneller und effizienter umgesetzt werden können. Wir GRÜNE 
wollen neue Wege finden, frühe Bürgerbeteiligung, transparente Planung und 
Natur- und Umweltbelange mit schnelleren Planungsprozessen zusammenzubringen. 
Dabei ist ein entscheidender Faktor ausreichendes Fachpersonal bei den Planungs- 
und Genehmigungsbehörden. Eine vom Landesparteirat eingesetzte Fachgruppe aus 
Landesvorstand, LAG Ökologie, parteiinternen Expert*innen und externen 
Expert*innen erarbeitet im Frühjahr 2021 ein Konzept für eine moderne und 
wirkungsvolle Umweltverwaltung, die auch die Frage der Planungsbeschleunigung 
umfasst.
Verkehrswende braucht Kommunikation und neue Routinen
Die Verkehrswende erreichen wir nicht allein durch neue Verkehrsplanung. Die 
neuen Angebote müssen von den Benutzer*innen auch angenommen werden. Der 
Schlüssel dafür ist Kommunikation, die die Akzeptanz der Maßnahmen in der 
Bevölkerung und Wirtschaft erhöht, aber auch Entscheider*innen und die 
Planungsbehörden unterstützt, die unterschiedlichen Maßnahmen umzusetzen. Für 
die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie im Land und in den einzelnen 
Kommunen werden wir die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Um die bisherigen Mobilitätsroutinen zu durchbrechen und neue Routinen zu 
schaffen, fördern wir zielgruppenspezifisches und standortbezogenes 
Mobilitätsmanagement . Hierzu zählen Maßnahmen in Betrieben und großen 
Bürostandorten, in Schulen und Wohnquartieren oder die Förderung von 
Neubürger*innen-Informationen in den Kommunen. Das Land muss die Kommunen bei 
dieser wichtigen Aufgabe unterstützen.
Straßen: Erhalt vor Neubau und Klimamoratorium
Autos werden auch in Zukunft eine Säule des Verkehrsmixes bilden – gerade im 
ländlichen Raum. Das Auto der Zukunft wird ohne Verbrennungsmotor betrieben, es 
kann autonom fahren und es wird geteilt – durch app-gestützte private 
Mitfahrangebote, Carsharing oder Pooling. Klar ist aber auch: Insgesamt wird es 
deutlich weniger Autoverkehr geben. Unsere Infrastruktur muss daran angepasst 
werden. Ohnehin ist NRW bereits dicht mit Straßen durchzogen. Unsere Straßen, 
Brücken und Tunnel sind allerdings vielerorts sanierungsbedürftig.
Die schwarz-gelbe Landesregierung hat für dieses Haushaltsjahr die Mittel für 
den Landesstraßenneubau um weitere fünf Millionen Euro auf 62 Millionen Euro 
erhöht. Dies sind über 30 Millionen Euro mehr als im letzten rot-grünen 
Haushalt, obwohl das Landesstraßennetz eigentlich fertig gebaut ist. Der Neu- 
und Ausbau von Straßen und Autobahnen bis teilweise in die 2030er Jahre hinein 
ist klimapolitisch das völlig falsche Signal, weil klar ist, dass die Zukunft in 
der öffentlichen und geteilten Mobilität liegt. NRW braucht deshalb eine 
Richtungsentscheidung: Das Geld, das das Land für Straßen noch ausgibt, muss in 
Erhalt und Sanierung gehen. Marode Straßen und Brücken zu sanieren ist 
wichtiger, als Spatenstiche zu feiern. Wir wollen eine Klima-Überprüfung und ein 
Moratorium für alle geplanten Neu- und Ausbauvorhaben. Alle Vorhaben, die zu 
einem weiteren Aus- und Neubau der Straßeninfrastruktur in NRW führen, müssen 
auf Notwendigkeit und Nachhaltigkeit überprüft werden. Der bestehende 
Bundesverkehrswegeplan (BVWP) muss revidiert werden. Wir brauchen einen neuen 
Bundesmobilitätsplan, der alle Verkehrsträger zusammen denkt und mit den Klima- 
sowie Verkehrsverlagerungszielen überstimmt. Ein Moratorium für noch nicht mit 
der Planung begonnene oder sich erst im Vorplanungsstadium befindliche Projekte 
des BVWPs 2030 und des Landesstraßenbedarfsplans ist notwendig.Straßen NRW muss 
auf Nachhaltigkeitsziele verpflichtet werden, dazu gehört auch, den Straßen-
Verkehr ingesamt zu reduzieren.
Wir GRÜNE in NRW sind zuversichtlich, dass wir die langjährige Forderung nach 
einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen bald endlich in die Tat umsetzen 
können. Inzwischen existiert eine große gesellschaftliche Mehrheit für ein 
Tempolimit, weil es zu mehr Sicherheit, weniger Verkehrstoten, mehr Klimaschutz 
und weniger Staus führt. Wir drängen die Landesregierung, ein Tempolimit im Bund 
anzustoßen und zu unterstützen und bis zur flächendeckenden Einführung 
entsprechende Modellversuche auf Autobahnen in NRW zu starten. Innerorts setzen 
wir uns für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit ein, auf Landstraßen für Tempo 80.
E-Mobilität und Ladeinfrastruktur ausbauen
Autos und Nutzfahrzeuge mit Batterie- und Wasserstoffantrieb sind ein weiterer 
Baustein der Verkehrs- und Klimawende. Zwingende Voraussetzung für 
klimafreundliche E-Mobilität ist aber, dass die Energiewende massiv 
vorangetrieben wird. Hier fordern wir GRÜNE in NRW endlich einen 
Richtungswechsel von Bundes- und Landesregierung.
Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Deutschland, wie viele europäische 
Länder auch, ein festes Datum als Zulassungsende für Verbrennungsmotoren 
beschließt – wie es beispielsweise die Niederlande ab dem Jahr 2030 tun. Autos 
müssen konsquent nach CO2-Ausstoß besteuert werden. Außerdem braucht es ein 
klares Bekenntnis von Bund, Land und Kommunen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. 
Wo Parkraum verbleibt, soll er voranging für E-Autos genutzt werden. 
Synthetische Kraftstoffe für den Verbrennungsmotor, wie sie die deutschen 
Autohersteller und die Mineralölindustrie noch erträumen, bieten keine 
Perspektive. Sie erfordern sechsmal mehr Energie für den gefahrenen Kilometer 
als beim batterieelektrischen Antrieb. Auch Wasserstoff ist eine begrenzte 
Ressource, die nur zum Klimaschutz beitragen kann, wenn sie aus Erneuerbaren 
gewonnen werden kann. Diese begrenzte Ressource soll den Schwerlast- und 
Nutzfahrzeugen vorbehalten sein.
Nicht das Stromnetz sondern die Ladeinfrastruktur bremst aktuell den Ausbau der 
Elektromobilität im Automobilbereich. Bis zum Jahr 2030 sollen sieben bis zehn 
Millionen Elektro-PKW in Deutschland verkehren und ein Drittel der leichten und 
schweren Nutzfahrzeuge sollen auch batterieelektrisch oder mit Wasserstoff 
angetrieben werden. Hierzu braucht es nicht nur die geplanten eine Million 
öffentlichen Ladepunkte, sondern zu Hause und am Arbeitsplatz braucht es 
ausreichend Ladeinfrastruktur. 80 Prozent der Ladevorgänge finden dort statt. 
Hier müssen die Schwerpunkte beim Ladeinfrastrukturausbau liegen.
Um den Aufbau privater Ladestationen anzukurbeln, reicht es bei Weitem nicht aus 
– wie aktuell von der Bundesregierung vorgelegt –, nur die Mindestvorgaben der 
EU-Richtlinie umzusetzen. Bei neuen Gebäuden müssen deutlich mehr 
Lademöglichkeiten vorgegeben werden. Der Schwellenwert von derzeit zehn 
Parkplätzen muss gesenkt werden, damit die Regelung nicht nur bei großen 
Neubauprojekten greift. Auch die pauschale Ausnahme von unternehmenseigenen 
Gebäuden hemmt den Durchbruch der Elektromobilität. Besonders in gewerblichen 
Flotten gibt es große Potentiale für E-Autos - hier sollte BEratung und 
Förderung vorrangig ansetzen.
Zukunft des Güterverkehrs
Einen großen Teil unseres Verkehrs macht der Güterverkehr aus. Das grüne Ziel 
ist: Mehr Güter auf die Schiene und die Wasserstraße! Im Green Deal bekennt sich 
auch die EU klar dazu. 75 Prozent des Güterbinnenverkehrs, der aktuell auf der 
Straße stattfindet, soll auf die Bahn oder das Schiff verlagert werden. 
Deutschland ist da in seinen Zielen leider zurückhaltender: Auf zwölf Prozent 
soll der Anteil der Binnenschifffahrt am Güterverkehr steigen, der Anteil des 
Schienengüterverkehrs auf 25 Prozent.
Wir GRÜNE wollen, dass sich endlich mehr auf Wasser und Schiene bewegt. Wir 
setzen uns für die Reaktivierung alter Gleisanschlüsse für die Industrie ein. 
Wir schaffen Förderprogramme für multimodale Verkehre, damit vorhandene Technik 
den Warenumschlag und Einzelverkehre günstiger macht. Die Digitalisierung macht 
hier vieles möglich. Eine Mautbefreiung für kombinierte Verkehre rund 50km um 
Häfen und Güterbahnhöfe kostet nicht viel, ermöglicht aber, dass sich 
Multimodalität im Güterverkehr rechnet. Dies ist gut für das Klima und die 
Personalnot im Logistikgewerbe. Darüber hinaus sind die sozialen Regeln des EU-
Mobilitätspaketes eine Chance für die Logistik. Das Kabinenschlafverbot wird 
Liniendienste im LKW-Verkehr befördern und die Nachfrage nach stadtnahen 
Logistikflächen erhöhen. Dies ist die Gelegenheit mit der Logistikbranche an 
nachhaltigen Logistikketten zu arbeiten, zu denen auch die unterirdische 
Röhrenpost für Paletten in den Städten und alternative Antriebe gehören. 
Batterie-LKWs fahren schon auf NRWs Straßen. Brennstoff-LKW werden derzeit 
entwickelt und Gas-LKW werden in Serie hergestellt. Wir brauchen alle Antriebe, 
um den Straßengüterverkehr zu dekarbonisieren.
Einzelhandel ist das neue Online
30 Prozent unserer Wege legten wir vor der Pandemie fürs Einkaufen oder 
Erledigungen zurück - fast so viel wie wir für Beruf und Ausbildung unterwegs 
sind. Hinzu kommt der Online-Handel, der ebenfalls für Verkehr und Emissionen 
sorgt – und in der Corona-Krise kräftig wächst. Dabei können Online-Handel und 
Zulieferer unsere Einkäufe emissionssparender machen. Aktuell scheitert das vor 
allem daran, dass Haushalte mehrfach angefahren werden müssen, viel retourniert 
wird und eine zweite Infrastruktur neben dem Einzelhandel existiert.
Wir sorgen dafür, dass Wege verringert werden und Einkaufen im Laden mit Online-
Shopping verzahnt wird. Bis 2030 soll jeder Haushalt Anschluss zu Anlieferboxen 
haben, um mehrfache Zuliefer-Fahrten zu verhindern. Retouren dürfen nicht mehr 
kostenlos sein. Lieferfahrzeuge müssen emissionsfrei fahren. Unsere 
Einzelhandelsstraßen müssen online gehen, das zeigt auch gerade die Corona-
Krise, die zu einer weiteren Konzentration auf Online-Handelsgiganten führt. 
Schon jetzt unterstützt das Land auf grüne Initiative hin, Einkaufsstraßen mit 
dem Online-Handel zu verknüpfen. Der lokale Einzelhandel muss unsere erste 
Adresse beim Onlineshoppen werden, dafür muss er sich entsprechend verknüpfen. 
Und die Lieferung auf der letzten Meile kann mit dem Lastenrad erfolgen. Dafür 
fördern wir eine kluge Citylogistik, bei der die Lieferdienste miteinander 
kooperieren.
Flugverkehr reduzieren und emissionsärmer und leiser machen
Flugverkehr ist ein Bestandteil gesellschaftlicher Mobilität. Gleichzeitig 
stellen Lärm und Emissionen eine starke Belastung für Mensch und Umwelt dar. Der 
Flugverkehr hat von allen Verkehrsarten die schlechteste Klimabilanz und ist die 
am schnellsten wachsende Treibhausgasquelle.
Grüne Flugverkehrspolitik basiert auf einem Dreiklang: einen großen Teil des 
Flugverkehrs durch klimafreundliche Fortbewegungsmittel ersetzen; den 
notwendigen Flugverkehr emissionsärmer machen; und schließlich den Lärm 
reduzieren. Für uns ist klar: In einer globalisierten Welt brauchen wir 
Flugverkehr weiterhin. Wir kämpfen gegen die Klimakrise und Fluglärm, und nicht 
gegen den Luftverkehr an sich.
Gleichzeitig wollen und können wir beim Flugverkehr nicht auf die 
Wachstumserwartungen vor der Corona-Krise zurückkehren. Viele Flugreisen können 
künftig durch digitale Zusammenarbeit ergänzt und teilweise sogar ersetzt 
werden. Auch den Trend zu regionalem Tourismus in Corona-Zeiten gilt es zu 
verstetigen. Auf Kurz- und Mittelstrecken wollen wir erreichen, dass Reisen und 
Logistik künftig durch umweltfreundlichere Formen der Mobilität wie der Bahn 
abgewickelt werden und die Emissionen und Umweltbelastungen der Branche 
nachhaltig sinken.
Vor der Corona-Krise wurde eine Verdopplung der Flugpassagiere bis zum Jahr 2040 
vorhergesagt. Mit der aktuellen Effizienzsteigerung von ein Prozent im 
Luftverkehr ist klar, dass der Flugsektor bei dieser Entwicklung nicht 
klimaneutral werden kann. Deshalb ist es so wichtig, Alternativen zum Fliegen zu 
fördern: Flugstrecken unter 500 km müssen bis 2035 komplett durch Bahnreisen 
ersetzt werden. Ein Ausbau des Schienennetzes muss prioritär erfolgen, um die 
Fahrzeit zwischen möglichst vielen Orten auf max. vier Stunden zu senken und um 
die Kapazität und die Verlässlichkeit zu steigern. Außerdem fordern wir die 
Reaktivierung der europäischen Nachtzugstrecken.
NRW hat als Bundesland mit der höchsten Flughafendichte die Verantwortung, die 
Weichen für einen nachhaltigen Luftverkehr zu stellen. An keinem NRW-Flughafen 
ist ein weiterer Ausbau verkehrspolitisch erforderlich und klimapolitisch 
vertretbar. Für defizitäre Flughäfen soll es weder von Seite des Landes noch der 
Kommunen öffentliche Zuschüsse geben. Die Zeiten des Wachstums der Flughäfen 
sind vorbei.
Flugzeugbauer, Fluggesellschaften sowie Flughäfen können viel dafür tun, den 
Luftverkehr klimagerecht und leise zu machen. Forschungen zeigen, dass 
batterieelektrische Flugzeuge mit vielen Rotoren leiser und klimagerecht sein 
können. Neue Antriebskonzepte, synthetische Kraftstoffe und neue direkte 
Flugrouten können dazu beitragen, den Flugverkehr klimagerecht zu machen. Wir 
brauchen den Single-European-Sky, Konzepte für Direktflüge mit Batterien und 
Brennstoffzellen und Schritt für Schritt wachsende Beimischquoten für mit 
erneuerbaren Energien hergestelltes synthetisches Kerosin, damit auch der 
Flugverkehr zur Erreichung der Klimaschutzziele beiträgt. Damit dies gelingt, 
ist eine Flugkerosinbesteuerung dringend erforderlich.
Um die Belastung durch Fluglärm zu reduzieren, setzen wir auf mehr finanzielle 
Anreize für lärmarme Technologien (lärmabhängige Entgelte an den NRW-Flughäfen). 
Wir drängen auf eine strengere Handhabe bei den bestehenden Nachtrandzeiten und 
Nachtflugverboten. Der einzige Flughafen mit nennenswertem Nachtflugverkehr ist 
Köln/Bonn. Nächtliche Passagierflüge sind auch für die Passagiere nicht 
komfortabel. Wir wollen, dass es eine neue Betriebsgenehmigung für den Flughafen 
Köln/Bonn nur ohne nächtliche Passagierflüge gibt.
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