Im ganzen Solidaritätskapitel (das übrigens nichtmal halb so lang ist wie das Umweltkapitel) werden Mieter*innen kein einziges Mal erwähnt. Bei allem Verständnis für den Wunsch nach einem kürzeren Wahlprogramm: Lasst uns nicht an der falschen Stelle mit Worten geizen!
Das Instrument der sozialen Erhaltungssatzung (auch als "Milieuschutzsatzung" bekannt) ist einer der wenigen kommunalen Hebel, um Mietsteigerungen einzugrenzen. Die jetzige schwarz-gelbe Landesregierung hat dieses Instrument wieder eingeschränkt. Zudem klagen Kommunen darüber, dass die Umsetzung solcher Satzungen sehr lange dauert und mit Unsicherheiten verbunden ist. Dies hat sich durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 9. November nochmals verschärft, welches das Vorkaufsrecht von Kommunen in Frage stellt.
Deshalb müssen wir dringend das Instrument der sozialen Erhaltungssatzung landesgesetzlich nachschärfen und im Bund auf eine Änderung des Bundesbaugesetzes drängen, um für mehr Rechtssicherheit zu sorgen.
Auch andere mögliche Hebel der Mietpreisbegrenzung werden nicht angesprochen, obwohl wir hier im Rahmen der bundesgesetzlichen Regelungen Ausgestaltungsspielräume nutzen sollten.
An anderer Stelle des Programms nennen wir zivilgesellschaftliche Organisationen und Bewegungen. Gut so! Warum nicht auch die wichtigen Mietervereine?