S-62: Green-IT-Strategie

Wir müssen die digitale und ökologische Transformation zusammendenken: In allen Sektoren, von der industriellen Produktion über Mobilität und Logistik, Strom und Wärme bis zu Kommunikation und Verwaltung als auch in der Landwirtschaft können digitale Prozesse und Innovationen enorm helfen, Ressourcen zu schonen und die Effizienz zu steigern, um ökologische Ziele zu erreichen. Erzielte Effizienzgewinne in einem Bereich werden aber heute oft noch durch Nachfragesteigerungen und Mehrverbräuche an anderer Stelle überkompensiert. Damit die Digitalisierung in der Summe ökologische Potenziale hebt, muss NRW eine ambitionierte GREEN-IT-Strategie aufstellen und implementieren. Die Verpflichtung auf regenerative Energiequellen und Abwärmenutzung bei Rechenzentren, Glasfaser statt Kabel, Setzen von verbindlichen Standards und Anreizsystemen für Energieeffizienz, Ressourceneinsparungen, Recyclingfähigkeit und Reparierbarkeit, ökologische Vorgaben bei Ausschreibungen oder auch für Default-Einstellungen bei energiehungrigen Anwendungen (KI, Streaming etc.) sind hier wichtige Elemente.

Umwelt- und Klimaschutz

Stärken und Chancen der Digitalisierung können auch ökologisch verantwortlich für Mensch, Umwelt und Gesellschaft genutzt werden. Dafür muss aber planvoll und strategisch Energieeffizienz und Ressourcenverbrauch digitaler Technologie by Design und by Law mitgedacht und implementiert werden. Die dafür seitens Technik/Anbieter entstehenden Zusatzkosten sind geringfügig und amortisieren sich schnell. Zudem (1.) alternativlos durch zunehmend enorme Energie/Ressourcen-Bedarfe (Klimarelevanz) einerseits und (2.) Chance für D/EU Produkte/Dienste auf Zukunftsmarkt, der zwangsläufig diesen Aspekt nachfragen wird und Vorreitern in diesem Feld Marktvorteile bringt. Es ist mit Widerstand bei Techfirmen/Dienstleistern mittels Desinformation bzgl. Nachteilen für Verbraucher zu rechnen, die aber mit Fakten, nachhaltig agierenden Firmen/Mitbewerbern und Verantwortungsperspektive leicht auszuhebeln sind.

Die Herausforderungen der Klima/Umwelt-Krise, der Globalisierung und der Digitalisierung treten gleichzeitig und als globale Megatrends an uns heran. Im Idealfall denkt man diese Krisen zusammen und gestaltet z.B. die Digitalisierung nicht nur nach deren eigenen Gesetzmäßigkeiten und Funktionsansprüchen, sondern auch nach den Notwendigkeiten der Klimakrise und sozialer wie wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen der Globalisierung. Alle Akteure im Bereich der Digitalpolitik und auch der Wähler erwarten diesen Green Spin bei der Gestaltung der Digitalisierung von uns, denn wir sind die Partei, die auch sonst den Klima/Umwelt-Aspekt bei allen Politikfeldern nach vorn stellt.