| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 24./25. Mai 2025 in Köln | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 3. Zuhause von 18 Millionen | 
| Status: | Beschluss | 
| Beschluss durch: | Landesdelegiertenkonferenz | 
| Beschlossen am: | 24.05.2025 | 
| Antragshistorie: | Version 2   | 
Wohnraum für 18 Millionen - Bezahlbar, nachhaltig und vielfältig
Beschlusstext
Wohnraum für 18 Millionen - Bezahlbar, 
nachhaltig und vielfältig
Wohnen darf kein Luxus sein, weder in der Stadt noch auf dem Land. Während in 
Ballungsräumen die Mieten explodieren, verfallen anderswo sanierungsbedürftige 
Immobilien. In Innenstädten wird Wohnraum immer knapper und gleichzeitig stehen 
Büroflächen leer. Es entstehen weiterhin Luxuswohnungen für wenige, während 
bezahlbarer Wohnraum für die Mehrheit fehlt. Ein Wohnungsmarkt, der systematisch 
am Bedarf der Menschen vorbeiplant, ist ein Markt, der versagt. Und es wird zu 
wenig gebaut. Bauen ist zu teuer geworden. Das Ergebnis: Es fehlen dringend 
benötigte Wohnungen und die wenigen verfügbaren Wohnungen in Stadtnähe sind kaum 
bezahlbar.
Wir GRÜNE NRW stehen für eine Wohnungs- und Baupolitik, die langfristig soziale 
Sicherheit bietet, den Zusammenhalt stärkt und dabei unsere natürlichen 
Ressourcen schont. Passgenaue Lösungen sollen den vielfältigen Wohnbedürfnissen 
gerecht werden, vom Singlehaushalt über Alleinerziehende und junge Familien bis 
hin zu älteren Menschen. Gleichwertig werden Wohnbedürfnisse für das 
Selbstständige Wohnen für Menschen mit Behinderung und Wohnungen für Programme 
zur Wohnungslosenhilfe berücksichtigt.
Wir überlassen den Wohnungsmarkt nicht länger Spekulant*innen, sondern sorgen 
dafür, dass Wohnraum dort entsteht und erhalten bleibt, wo und wie die Menschen 
ihn brauchen – bezahlbar, nachhaltig und vielfältig.
Wir ergänzen die klugen und lokal zugeschnittenen Ansätze unserer Kommunen um 
Maßnahmen in Land und Bund. Einen wichtigen Hebel sehen wir in der Baupolitik.
Bezahlbares Wohnen & Bauen
Bezahlbares Wohnen ist längst zur sozialen Frage unserer Zeit geworden. In 
vielen Großstädten verschlingt die Miete einen immer größeren Teil des 
Einkommens. Viele Menschen haben nach der Miete kaum noch Geld übrig für 
Lebensmittel, Kleidung, Bildung und Freizeitaktivitäten. Das hat gravierende 
Folgen für das Gerechtigkeitsgefühl der Menschen, den sozialen Zusammenhalt und 
individuelle Lebensplanung. Während immer weniger Menschen eine bezahlbare 
Wohnung finden, wird Wohnraum oft zum Spielball renditegetriebener Interessen. 
Wir GRÜNE NRW stellen uns dem entschieden entgegen: Wohnen ist kein 
Spekulationsobjekt, sondern die Grundlage für Teilhabe, Sicherheit und ein gutes 
Leben. Unser Ziel ist eine gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik, die Menschen 
entlastet und die Kommunen in ihrem Handeln und das Vertrauen in einen 
funktionierenden Staat stärkt.
Wir setzen uns auf Bundesebene für ein Vorkaufsrecht ein, damit Kommunen die 
Möglichkeit bekommen auf ihrem Gemeindegebiet das Vorkaufsrecht aktiv und zum 
Verkehrswert auszuüben.
Kommunale Wohnungsbauunternehmen sind für uns die zentralen Akteure unserer 
Wohnungspolitik. Sie garantieren nicht nur, dass günstiger Wohnraum entsteht, 
sondern dieser Wohnraum auch günstig bleibt. Wo wir es nur können, wollen und 
werden wir sie stärken, damit sie ihre Aufgabe erfüllen und ausbauen können.
Unser Plan für bezahlbares Wohnen und Bauen in den Kommunen:
- kommunale Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaftsmodelle und 
gemeinwohlorientierte Eigentumsformen stärken - Förder- und
Beratungsstrukturen hierfür ausbauen 
- mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende, Alleinerziehende, Studierende 
und junge Berufstätige schaffen 
- aktive kommunale Bodenpolitik mit kommunalen Vorkaufsrechten auch bei 
Share Deals und Erbpachtmodellen 
- Übernachtungsplattformen wie AirBnB in angespannten Wohnungsmärkten 
begrenzen 
- Schrottimmobilien-Missbrauchsbekämpfungsgesetz durchsetzen: gegen 
missbräuchliche Ersteigerungen von Schrottimmobilien und deren Vermietung
angehen. Wir nehmen insbesondere die rassistisch motivierte Ausbeutung
migrantischer Haushalte durch Vermietende in den Blick, die
Schrottimmobilien systematisch an marginalisierte Gruppen vergeben – oft
ohne rechtssichere Verträge, mit gesundheitsgefährdenden Wohnbedingungen
und massiven Abhängigkeitsverhältnissen. Die Bekämpfung solcher Praktiken
muss durch mehrsprachige Aufklärungsangebote, interkulturell geschulte
Kontrollbehörden und effektive Sanktionen flankiert werden. 
- Problem- und Schrottimmobilien mithilfe von Förderprogrammen wieder dem 
Markt zuführen 
- Vorrang für Verdichtung und Aufstockung von Gebäuden statt Bauen in 
ökologisch wertvollen Gebieten 
Mieter*innen vor Preissteigerungen schützen
Für NRW hat die schwarz-grüne Landesregierung zum 1. März 2025 die 
Mieterschutzverordnung NRW erweitert und verlängert. In nun 57 Kommunen sind 
Mieter*innen vor unverhältnismäßigen Preissteigerungen bei Neuvermietungen und 
im Bestand geschützt. Außerdem ist die Kündigungssperre bei der Anmeldung von 
Eigenbedarf von 5 auf 8 Jahre erhöht worden. Das sorgt dafür, dass Wohnen 
bezahlbar bleibt und gibt Mieter*innen Sicherheit. Das ist ein überfälliger 
Schritt, aber er allein reicht noch nicht aus: Mieter*innen brauchen endlich 
echten Schutz vor Preisdruck und Verdrängung. Wir setzen uns außerdem auf 
Bundesebene dafür ein, dass die Mietpreisbremse über 2025 hinaus gilt, denn nur 
dann kann auch die Mieterschutzverordnung weitergeführt werden.
Wohnraumstärkungsgesetz verbessern
Das aktuelle Wohnraumstärkungsgesetz sorgt schon jetzt dafür, dass Gemeinden 
über die kommunalen Wohnungsämter eingreifen können, wenn Wohnimmobilien 
vernachlässigt oder zweckentfremdet werden. Das Gesetz kann aber noch optimiert 
werden, u.a. indem die Frist für Kurzzeitvermietungen weiter reduziert wird und 
Übernachtungsplattformen weiter begrenzt werden.
Mehr Wohnungen für NRW
NRW lässt die Kommunen nicht allein mit der Aufgabe, in sozialen Wohnungsbau und 
Bestandsumbau zu investieren. Bestandsimmobilien auszubauen und zu modernisieren 
ist in vielen Fällen deutlich günstiger als neu zu bauen. Die schwarz-grüne 
Landesregierung hat die Mittel für das Wohnraumförderprogramm in den letzten 
Jahren weiter aufgestockt: Bis 2027 stellt sie 10,5 Milliarden Euro u.a. für den 
Erwerb oder Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen bereit. Damit steigt der Anreiz 
für Investor*innen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Über die Wohnraumförderung 
wird auch die Modernisierung und energetische Sanierung von Bestandsimmobilien 
gefördert. So investiert die schwarz-grüne Landesregierung aktiv in den 
Klimaschutz im Wohnungsmarkt.
Umbauen erleichtern
Durch die Änderung der Landesbauordnung NRW wurden für den Umbau von 
Wohnimmobilien bereits mehr Spielräume geschaffen, beispielsweise Dachausbauten 
vereinfacht. Das Ziel muss sein, noch mehr Nachverdichtung im Bestand zu 
erreichen. Mit der Nachverdichtung schaffen wir einfacher und günstiger 
zusätzlichen Wohnraum. Dabei wird keine Fläche neu versiegelt und die vorhandene 
Infrastruktur kann mitgenutzt werden. Wir sprechen uns daher für eine 
“Oldtimerregelung” aus, die es ermöglicht, Bestandsgebäude auszubauen, ohne alle 
neuen Standards erfüllen zu müssen.
Wir wollen auch den Denkmalschutz in unsere Überlegungen einschließen, damit er 
sinnvolle Vorhaben, wie z.B. Dachausbauten, nicht grundsätzlich verhindert.
Bauherr*innen entlasten und Auflagen reduzieren
Viele Baustandards sind mit enormen Anforderungen an Bauherr*innen, langen 
Bauzeiten und hohen Baukosten verbunden. Sie wären laut Expert*innen aber 
ökologisch, ökonomisch und bautechnisch teilweise verzichtbar. Zum Beispiel sind 
Stahlbetondecken im Neubau 18 Zentimeter stark. Die Stärke der Decke kann aber 
um vier Zentimeter reduziert werden, ohne den erforderlichen Mindestschallschutz 
zu verletzen. Der Materialeinsatz und die Kosten würden zudem deutlich sinken.
Hier müssen wir pragmatischer und effizienter werden. Die letzte Bundesregierung 
ist mit dem Vorschlag für den neuen Gebäudetyp E einen ersten Schritt gegangen. 
Mit dieser Bauweise können Projektierer*innen schneller und günstiger bauen, 
indem sie auf unnötige Standards und Vorgaben rechtssicher verzichten können, 
ohne dass Sicherheits- oder Qualitätsstandards beeinträchtigt werden. Das 
einfache Bauen mit Gebäudetyp E könnte auch in NRW einen Beitrag für mehr 
bezahlbare Wohnungen leisten. Um schnell und kostengünstig bezahlbaren Wohnraum 
zu schaffen, unterstützen wir serielles und modulares Bauen. Durch die 
Vorfertigung von Bauteilen wird Zeit, Geld und Arbeitskraft eingespart, ohne auf 
ökologische Standards zu verzichten.
Entbürokratisierung und Digitalisierung bei Bauverfahren
Dort wo möglich, setzen wir uns für Vereinfachungen und Entbürokratisierung in 
der Bauordnung ein, um Verfahren zu beschleunigen und Bürger*innen sowie 
Personal in der Bauverwaltung zu entlasten. Mit einer vollständigen und 
flächendeckenden Digitalisierung der Bauleitplanverfahren können zudem 
Planungszeiten und somit Kosten reduziert werden. Das Bauportal NRW muss 
weiterentwickelt werden, um allen Kommunen auf diesem Weg die digitale 
Baugenehmigung zu ermöglichen. Ziel ist die Chancen der Digitalisierung zu 
nutzen, sodass Verwaltung und Bauherr*innen effizienter und kostengünstiger 
bauen können. Jeden Cent, den Bauherr*innen beim Planen und Bauen sparen, müssen 
sie nicht auf Miet- oder Kaufpreise umlegen.
Soziales Wohnen & Bauen
Wohnen ist vielfältig und das muss sich in unserer Politik widerspiegeln. Wir 
wollen generationengerechte Quartiere, in denen junge Familien, genau wie 
Alleinerziehende oder ältere Menschen, passende Wohnformen finden. Durch 
veränderte Sozialstrukturen in unserer Gesellschaft werden zunehmend kleinere 
Wohnungen benötigt, denn in über 40% aller Haushalte wohnt nur noch eine Person. 
Gleichzeitig sind für größere Familien kaum bezahlbare Wohnungen in 
ausreichender Größe zu finden. Barrierefreiheit, gemeinschaftliches Wohnen und 
soziale Infrastruktur sind entscheidend, um lebendige Nachbarschaften zu 
erhalten – in Stadt und Land gleichermaßen. Die Preisbindung vieler sozialer 
Wohnungen läuft in den kommenden Jahren aus. Als Folge wird sich die Situation 
am Wohnungsmarkt weiter verschärfen. Wir machen deshalb jetzt Vorschläge, um 
dieser Problemlage zuvorzukommen.
Unser Plan für soziales Wohnen und Bauen in den Kommunen:
- Sozialwohnungen erhalten und ausbauen
 
- Kommunen sollen eigene Wohnungen über kommunale Wohnungsvereinigungen 
bewirtschaften 
- barrierefreies und barrierearmes Wohnen fördern
 
- mit Housing First Projekten Wohnungs- und Obdachlosigkeit beenden
 
- spezielle betreute Wohnangebote (z. B. für Pflegebedürftige oder kognitiv 
oder körperlich Beeinträchtigte) erweitern 
- Ankauf von Belegungsrechten weiter ausbauen
 
Zudem wollen wir prüfen, wie eine Umwandlungsverordnung, die die Umwandlung von 
Miet- in Eigentumswohnungen unter einen Genehmigungsvorbehalt stellt, den 
Bestand der Mietwohnungen in besonders angespannten Wohnungsmärkten wahren kann.
Ein Zuhause in NRW für alle
Wohnen ist ein Grundrecht. Damit sich das auch rechtlich widerspiegelt, planen 
wir in NRW das Recht auf Wohnen in die Landesverfassung aufzunehmen. Langfristig 
wollen wir auch das Ziel der sozialen Bodennutzung in der Landesverfassung 
verankern.
Wir bekräftigen die Forderungen aus unserem Parteitagsbeschluss “Wohnraum für 
alle” vom Juni 2024: Wir wollen Wohnungs- und Obdachlosigkeit überwinden. 
Wohnungspolitische und strukturelle Maßnahmen ergänzen wir um Prävention, 
passende Hilfesysteme und gesundheitspolitische Maßnahmen, insbesondere die 
Umsetzung von Housing First Konzepten. Wir begrüßen daher, dass die 
Landesinitiative “Endlich ein ZUHAUSE!” zuletzt von der schwarz-grünen 
Landesregierung bis 2027 verlängert wurde. Sie stellt den Kommunen über 15 
Millionen Euro zur Verfügung, um Projekte für obdachlose, wohnungslose und von 
Wohnungsverlust bedrohte Menschen zu unterstützen.
Förderprogramme bewahren und ausbauen, entrümpeln und 
effizienter gestalten
In der letzten Legislatur hat die Ampel-Regierung zahlreiche Förderprogramme auf 
den Weg gebracht, zum Beispiel das Programm “Jung kauft Alt”, das junge Familien 
beim Erwerb eines sanierungsbedürftigen Bestandsgebäude fördert. In der 
Wohnraumförderung des Landes NRW gibt es ebenso einen Baustein “Jung kauft Alt”. 
Dieser muss weiter ausgebaut werden.
Auch bei der Neuen Wohngemeinnützigkeit werden wir uns dafür einsetzen, dass das 
Rad nicht wieder zurückgedreht wird. Am Gemeinwohl orientierte Investor*innen 
sollen mit dem Programm „Neue Wohngemeinnützigkeit“ weiterhin einen 
Investitionszuschuss bis zu 20 Prozent für jede neue dauerhaft günstige Wohnung 
sowie für Modernisierungen und Ankäufe erhalten.
Das Bundesprogramm “Junges Wohnen” fördert aktuell Neu-, Aus-, und Umbau von 
Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende mit 500 Millionen Euro (aus 
den Mitteln des sozialen Wohnungsbaus) und schafft bezahlbare Unterkünfte.
Wir fordern von der neuen Bundesregierung, dass sie diese Programme fortsetzen 
und ausbauen.
Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt aktiv bekämpfen
Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt, insbesondere dort, wo der Wohnraum knapper 
wird, treffen marginalisierte Gruppen in besonderem Maße. Menschen mit 
Migrationshintergrund, Alleinerziehende, Wohnungs- oder Obdachlose oder auch 
Menschen mit Behinderung sind überproportional von dieser Alltagsdiskriminierung 
betroffen. Insbesondere die rassistische Diskriminierung ist laut Studien ein 
verbreitetes Problem, bleibt aber häufig im Dunklen. Wir setzen uns daher 
entschieden gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt ein.
Nachhaltiges Wohnen & Bauen
Der Klimaschutz beim Bauen hinkt stark hinterher, so ist der Gebäudesektor für 
35% des Endenergieverbrauchs und 30% des CO2 Ausstoßes verantwortlich. In jedem 
Haus steckt eine immense Menge an grauer Energie, also der Energieaufwand, der 
über den gesamten Lebenszyklus der eingesetzten Materialien verbraucht wird.
Unsere Klimaziele erreichen wir nur mit ambitionierten Maßnahmen. Das 
Gebäudeenergiegesetz (GEG) des Bundes ist dabei ein wichtiger Erfolg und darf 
von der neuen Bundesregierung nicht rückabgewickelt werden. Das würde nicht nur 
zu großer Verunsicherung in der Bevölkerung führen, sondern es würde auch einen 
entscheidenden Hebel für das klimaneutrale Bauen und Wohnen außer Gefecht 
setzen. Ein weiterer wichtiger Hebel für mehr Nachhaltigkeit ist energetisches 
Sanieren. Dafür fordern wir eine schnellere Modernisierungsoffensive bei 
Bestandsimmobilien. Der Ansatz des seriellen Sanierens bietet eine große Chance, 
schneller und effizienter voranzukommen. Denn nur mit flächendeckender 
energetischer Sanierung unserer bestehenden Wohngebäude können wir endlich 
unsere Klimaschutzziele erreichen.
Wir möchten das Potenzial von ungenutzten Bürogebäuden und leerstehenden 
Immobilien, die für andere Nutzungen vorgesehen waren, heben. Deren Umnutzung 
kann günstiger sein als neu zu bauen und ist in den meisten Fällen nachhaltiger. 
So schaffen wir eine Umbaukultur, die Ressourcen und Flächen spart. Uns ist 
klar, dass wir auch neue Flächen in Anspruch nehmen müssen, wollen diese aber 
auf das Mindeste begrenzen und setzen zuvorderst auf Flächenrecycling und 
Innenverdichtung. Bei neuen Flächen wollen wir so effizient und flächenschonend 
wie möglich bauen. Die Umnutzung dieser Flächen zu Wohnraum wollen wir 
voranbringen und einfacher machen. Klar ist aber auch: Unversiegelte Fläche darf 
kein Spekulationsobjekt werden.
Unser Plan für nachhaltiges Wohnen und Bauen in den Kommunen:
- Nachverdichtung nach sozialen und ökologischen Standards, beispielsweise 
durch Bereitstellung von Baulücken und Brachflächen im allgemeinen
Siedlungsbereich, aber auch durch Aufstockung von Gebäuden 
- unbürokratische Umnutzung leerstehender Büro- und Gewerbeflächen
 
- Ausbau von Bestandsbauten
 
- kommunale Wärmewende und- planung für klimaschonende Wärmeversorgung
 
- energetisches und serielles Sanieren
 
Pragmatische Ideen und Innovationen weiterentwickeln
Für klimaneutrales Bauen in der Zukunft spielen Innovation und neue Technologien 
eine entscheidende Rolle. Wir befürworten die Entwicklung und den Einsatz von 
Materialien oder Konstruktionsmethoden, wie beispielsweise der konstruktiven 
Effizienz, die den klimaschädlichen Ausstoß minimieren. Nachhaltige Rohstoffe 
wie zum Beispiel Rezyklate sollten vermehrt zum Einsatz kommen. Im 
Förderprogramm “Innovation im Bau” des Landes NRW, das die schwarz-grüne 
Landesregierung mit 4,5 Millionen Euro hinterlegt hat, wird die Entwicklung und 
der Einsatz von nachhaltigen Baustoffen unterstützt.
Die schwarz-grüne Regierung zeigt, dass Pragmatismus an der richtigen Stelle 
hilft: Mit der Änderung der Landesbauordnung NRW wurden Abweichungen von der 
Bauordnung für neue Bau- und Wohnkonzepte ermöglicht.
Klimaschutz im Bau und niedrigere Baukosten
Hohe Effizienzstandards für den Neubau von Wohnungen gewährleisten, dass wir 
unsere Klimaschutzziele im Gebäudebereich erreichen können. Gleichzeitig 
verursachen sie auch teilweise höhere Baukosten. Die Folge: Es wird weniger 
gebaut. Wir wollen daher pragmatisch prüfen, wie wir den Anspruch an eine hohe 
Energieeffizienz mit niedrigeren Baukosten für den klimagerechten Wohnungsbau 
vereinen können. Wir wollen energiesparende Effizienzvorgaben mit einem erhöhten 
Einsatz von ökologisch nachhaltigen bzw. recycelten Materialien kombinieren, um 
einen geringeren CO2 Ausstoß effektiver zu gewährleisten. Nachhaltigkeit im 
Gebäudesektor bedeutet für uns einen ganzheitlichen bzw. lebenszyklischen 
Ansatz, der die Emissionen der eingesetzten Materialien, die Energieeffizienz 
sowie die Wiederverwertbarkeit nach Abbruch betrachtet. Lebenszyklusanalysen 
stellen dar, wie von Bau, Betrieb bis zum Abriss Ressourcen benötigt werden. 
Damit lässt sich der Fußabdruck eines Bauprojekts zwischen Umbau von Bestand 
oder Abriss und Neubau fundiert betrachten. Gebäuderessourcenpässe sollten daher 
zunächst im Neubau und langfristig für alle Gebäude erstellt werden. Ziel muss 
das kreislaufgerechte Bauen sein.
Baustoffe wiederverwerten
Unsere Häuser sind wahre Rohstofflager, die viel zu oft einfach weggeschmissen 
werden. Recycelte Baustoffe dürfen nicht mehr als Abfall, sondern als Wertstoffe 
gesehen werden. Das schont die Umwelt und senkt die Baukosten. Wir fordern, dass 
der Einsatz von recycelten Baumaterialen deutlich vereinfacht, finanziell 
gefördert und bei Vergaberichtlinien gefordert werden soll.
Die Bauwende braucht das Handwerk als zentrale Kraft für klimafreundliches und 
ressourcenschonendes Bauen. Damit der Einsatz von recycelten Baustoffen gelingt, 
müssen Handwerksbetriebe gezielt unterstützt werden durch praxisnahe 
Weiterbildung und modernes Know-how, das auch in der Ausbildung der Bauberufe 
verankert ist. Denn nachhaltiges Bauen wird zunehmend zum Qualitätsmerkmal und 
Wettbewerbsvorteil. Statt einer Wegwerfarchitektur muss bereits beim Neubau bei 
der Planung darauf geachtet werden, was sich später wiederverwenden lässt. 
Genehmigungsverfahren für alle Bauvorhaben sollen so angepasst werden, dass der 
Einsatz von recycelten Baustoffen erleichtert wird. Der Handel mit recycelten 
Materialien ist der Markt der Zukunft in der Baubranche.
Leben im Quartier - Wir-Gefühl stärken
Zuhause ist mehr als vier Wände. Es ist auch der Zusammenhalt vor Ort. Das nette 
Gespräch über den Gartenzaun, die gemeinsame Sportgruppe im Grünen, das neue 
Café um die Ecke. Überall dort, wo sich Menschen begegnen, entsteht ein Wir-
Gefühl. Hier fühlen sich Menschen sicher und zuversichtlich. Wir möchten 
Begegnungsräume schaffen und erhalten, damit Nachbarschaften Orte sind, wo 
Menschen in Vielfalt zusammenleben.
Im ländlichen Raum geht es oft darum, Leerstand sinnvoll zu nutzen und die 
Attraktivität von Wohnorten zu steigern. Deshalb wollen wir gezielt in Ortskerne 
investieren, Wohnprojekte mit sozialen Begegnungsräumen fördern und kleine 
Kommunen dabei unterstützen, eine lebendige Infrastruktur aufrechtzuerhalten. So 
können wir junge Familien in den Orten halten und den ländlichen Raum auch für 
Städter*innen attraktiver machen.
Zuhause ist auch direkt vor der Tür Platz für Freizeit und Erholung zu haben. 
Wir möchten lebenswerte Quartiere für alle Generationen, in denen man im Sommer 
die Hitze gut aushalten kann, weil die Fassaden begrünt sind, es Bäume gibt, die 
Schatten spenden und Wasserläufe, die abkühlen. Dort, wo es dafür Platz braucht, 
fördern wir die Umverteilung des öffentlichen Raums. Wir investieren in unsere 
Zukunft und machen unsere Nachbarschaften klimaresilient. Neben Begrünung und 
Entsiegelung gehört dazu auch eine lokale Energieversorgung z.B. mit 
Solaranlagen auf Dächern und Balkonen.
Unser Punkteplan für Leben im Quartier und Nachbarschaftsgestaltung in den 
Kommunen:
- Förderung von Begegnungsräumen wie Jugendtreffpunkte, Nachbarschaftsheime, 
Bürgervereine 
- Förderung von Nachbarschaftsprojekten und nachhaltigen und inklusiven 
Initiativen 
- Hitze- und Lärmaktionspläne
 
- Förderung grüner Vorgärten sowie von Dach- und Fassadengrün
 
- Quartiersgestaltung mit Bürgerbeteiligung
 
- Dezentralisierung von Energieversorgung
 
Gemeinsam statt einsam
Wo immer mehr Menschen alleine leben, sind auch immer mehr Menschen einsam. 
Einsamkeit macht Menschen krank. Eine gute Nachbarschaft, in der Menschen 
Angebote haben, um zusammenzukommen, kann dem vorbeugen. Die schwarz-grüne 
Landesregierung hat deshalb den Aktionsplan gegen Einsamkeit verabschiedet und 
unterstützt lokale Projekte gegen Einsamkeit.
Strukturen im Bund nicht rückabwickeln
Wir erwarten, dass der Bund die Städtebauförderung als bewährtes Instrument für 
die Kommunen erhält und fordern eine Ausweitung. Das schafft Planungssicherheit 
für die ohnehin stark belasteten Kommunen in NRW. 50% der Mittel fließen dabei 
in den ländlichen Raum.
Des weiteren fordern wir eine Neuauflage des Innenstadtprogramms “Zukunftsfähige 
Innenstädte und Zentren”, damit Stadtkerne ein Aufenthaltsort von Lebensqualität 
bleiben und den Anpassungsdruck zu managen können. Dazu gehört auch die 
Gestaltung von öffentlichen Grünanlagen, Parks, Wasser- und Spielflächen, denn 
diese ist wichtig für die Klimaanpassung und macht die Zentren attraktiver.