Veranstaltung: | Zeit für Deine Ideen - Projekte zum Landtagswahlprogramm 2022-2027 |
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Tagesordnungspunkt: | NRW ökologisch bewahren – mit diesen Projekten sichern wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen (Klimaschutz und Energie, Ökologie, Wald, Landwirtschaft, Tierschutz, …) |
Antragsteller*in: | LAG Tierschutzpolitik (dort beschlossen am: 27.05.2021) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 27.05.2021, 22:31 |
Ö-9: Förderung von Alternativen zu Tierversuchen
Kurzbeschreibung des Projekts, inklusive Beschreibung des Alltagsbezugs/-nutzen für die Wähler*innen
Vor über 60 Jahren wurde das „3R“-Prinzip verabschiedet, das die Verringerung, Verfeinerung und Ersetzung von Tierversuchen zum Ziel hatte. Trotz dieser Ziele ist die Zahl der Tierversuche stark angestiegen, obwohl gleichzeitig die Alternativen vielfältiger und aussagekräftiger wurden. Wir benötigen einen Masterplan mit Zielvereinbarungen, um die Anzahl der Tierversuche durch wirtschaftliche Anreize und regulatorische Anpassungen zu verringern.
Welches übergeordnete Ziel setzt das Projekt um (z.B. Verkehrswende)?
Stärkung des Tierschutzes in der Wissenschaft
Chancen UND Schwachstellen/Angriffspunkte mit Blick auf Wähler*innen und Bündnispartner*innen
Es gibt auch unabhängig von tierethischen Aspekten wissenschaftlich gute Gründe, einen stärkeren Fokus auf tierversuchsfreie Methoden zu legen. U.a. in der Medikamentenentwicklung ist die Übertragbarkeit von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen verschwindend gering. Das Thema ist emotional besetzt und bringt uns viele Sympathien. Gleichzeitig wird der Versuch, die Anzahl von Tierversuchen zu verringern, von diversen Seiten als Angriff auf die Forschungsfreiheit gebrandmarkt.
Worin besteht der Beitrag zur Schärfung des grünen Profils, worin die Möglichkeit der kommunikativen
Das Thema Tierschutz spielt für viele Menschen, die sich vorstellen können die GRÜNEN zu wählen, eine große Rolle. Wer Tierschutz als wichtigstes politisches Themenfeld betrachtet, findet bei den parlamentarisch relevanten Parteien oft wenig Inhalt – auch bei uns. Um keine Wähler*innen an Tierschutzpartei und andere Kleinstparteien zu verlieren, ist ein klares Tierschutzprofil wichtig.
Wie wird das Projekt konkret umgesetzt (verwaltungstechnisch, rechtlich, finanziell, zeitlich?
Gemeinsam mit Universitäten, forschenden Unternehmen und Kooperationspartner*innen müssen Zielmarken gesetzet und ein Weg erarbeitet werden, wie diese Ziele realistisch zu erreichen sind. Konkret könnten dies Projekte oder Förderbekanntmachungen sein, die gezielt den Ersatz von Tierversuchen zum Ziel haben oder die Schaffung eines In vitro-Lehrstuhls an Universitäten. Der finanzielle Anreiz, tierfreie, humanbasierte Methoden zu entwickeln, anzuwenden und weiterzuentwickeln ist wichtig, da tierfreie Verfahren drastisch unterfinanziert sind. Daher kann es z.B. durch gezielte Finanzierung für mehr Labore wirtschaftlich interessant werden, bei der Validierung von Methoden teilzunehmen, um die langwierigen Prüf- und Anerkennungsverfahren zu unterstützen und zu beschleunigen. Bei der Neuschaffung von Forschungsinfrastruktur müssen tierversuchsfreie Alternativen mitgedacht werden. Auf die Erfahrungen, Strukturen und Erkenntnisse des 2015 von Rot-Grün eingeführten CERST kann aufgebaut werden.
Unterstützer*innen
- Matthi Bolte-Richter (KV Bielefeld)
- Sebastian Mohr (KV Mülheim)
- Adrian Usler (KV Aachen)