| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 03./04. Juni 2023 in Münster | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | V Verschiedenes | 
| Antragsteller*in: | Ortsverband Kreuztal (dort beschlossen am: 21.03.2023) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Eingereicht: | 21.04.2023, 21:02 | 
V-07: Finanzkriminalität entschieden bekämpfen - Steuergerechtigkeit voranbringen
Antragstext
Wir GRÜNE NRW stehen für Steuergerechtigkeit und eine konsequente Bekämpfung von 
Finanzkriminalität. Denn es ist nicht hinzunehmen, dass unserem Staat durch 
Steuerbetrug und Steuerhinterziehung vor allem durch Täter*innen aus dem 
organisierten Verbrechen ein jährlicher Schaden von schätzungsweise 100 
Milliarden Euro entgeht. Diese Mittel fehlen dringend für Klimaschutz, Kitas und 
unsere soziale Infrastruktur. Das ist auch in Hinblick auf die große Mehrheit 
der steuerehrlichen Menschen in unserem Land nicht vertretbar. Hierzu gehört 
auch ein konsequentes Vorgehen gegen Geldwäsche. Hier hat Deutschland noch 
Nachholbedarf.
Deshalb bedarf es einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung aller Arten der 
Finanzkriminalität, die für die steuerehrlichen Menschen transparent und 
nachvollziehbar ist. Vor diesem Hintergrund sind die Ankündigungen des Bundes 
zur Gründung eines Bundesfinanzkriminalamts grundsätzlich zu begrüßen. Diesen 
Ankündigungen muss Bundesfinanzminister Christian Lindner nun schnell Taten 
folgen lassen.
Darüber hinaus haben die Menschen in unserem Land einen Anspruch darauf zu 
erfahren, welche Bemühungen der Staat unternimmt, um diese Straftaten zu 
vereiteln bzw. aufzuklären und welche Erfolge dabei erzielt werden. Hierzu sind 
regelmäßige Berichte ans Parlament wichtig.
Im Bundesländervergleich nimmt Nordrhein-Westfalen bereits eine Vorreiterrolle 
ein. So ist unsere Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen die bundesweit größte 
und effizienteste. Diese Vorreiterrolle baut die schwarz-grüne Landesregierung 
mit der Gründung eines Landesfinanzkriminalamts (LKR) weiter aus. In ihr sollen 
die bestehende Task-Force gegen Terrorismusfinanzierung, organisierte 
Kriminalität und Geldwäsche sowie die Zentralstelle zur 
Umsatzsteuerbetrugsbekämpfung (ZEUS) und die Steueraufsicht (ARES) unter einem 
Dach gebündelt werden, um noch schlagkräftiger gegen organisierten Steuerbetrug 
vorgehen zu können.
Hierbei ist es sinnvoll, innovative Arbeitsmodelle zu nutzen, um interessierte 
Mitarbeiter*innen der Steuerfahndung aus ganz Nordrhein-Westfalen für diese 
wichtige Tätigkeit gewinnen zu können.
Da Finanzkriminalität an Ländergrenzen nicht halt macht, ist es wichtig, eine 
reibungslose Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Behörden wie 
Polizei, Zoll, Finanzkontrolle Schwarzarbeit, BKA, FIU aber auch EUSTA, EUROPOL, 
EUROJUST und CARIN sicherzustellen.
Darüber hinaus kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beispielsweise 
dabei helfen, Steuererklärungen vorzuselektieren, so dass sich 
Steuerprüfer*innen auf die intensive Prüfung besonders risikobehafteter Fälle 
konzentrieren können.
Bei allen diesen Maßnahmen ist es wichtig, die umfassende und frühzeitige 
Beteiligung der Mitarbeiter*innen der Finanzverwaltung sicherzustellen. Ebenso 
wichtig ist es, den steuerehrlichen Menschen in NRW die Erfolge der 
Vorreiterrolle des Landes NRW transparent und verständlich aufzuzeigen.
Begründung
Erfolgt mündlich
Unterstützer*innen
Änderungsanträge
- V-07-04 (Landesvorstand (dort beschlossen am: 26.05.2023), Eingereicht)